XXI

[433] Er flüchtet aus den lauten Räumen,

Fährt grübelnd heim und sinkt ins Bett,

Gequält von schmerzlich süßen Träumen,

Am Morgen weckt ihn ein Billett:[433]

Fürst N. beehrt sich, Dero Gnaden

Zum Abend höflichst einzuladen.

»Zu ihr – O Gott! ... Wohlan, zu ihr!«

Rasch fliegt die Antwort aufs Papier:

Er folge dankbar dem Befehle.

Doch was bedeutet diese Glut?

Erhitzt dies sonst so träge Blut,

Entzündet diese kalte Seele?

Groll? Eitelkeit? Wenn nicht die Kraft

Erwachter Liebesleidenschaft?

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 433-434.
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