XXIX

[437] Ein jedes Alter frönt auf Erden

Der Liebe – doch der Jugend nur

Kann ihre Macht zur Wohltat werden,

Wie Lenzgewitter junger Flur:[437]

Der Leidenschaften Maienregen

Entsprießt ein reicher Blütensegen,

Der in des Lebens Erntezeit

Zu voller, süßer Frucht gedeiht.

Doch wehe, wen in späten Tagen

Der Liebeswahnsinn übermannt!

Ihm hinterläßt er totes Land:

Wie wenn im Herbst, vom Sturm zerschlagen,

Der Wald sein welkes Laub verliert

Und Feld und Flur Morast gebiert.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 437-438.
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