XXX

[438] Kein Zweifel mehr: zu Liebesgluten

Ist jetzt Onegins Herz entfacht,

Nur für Tatjana will es bluten,

Für sie nur schlägt es Tag und Nacht.

Der Einsicht Warnung überhörend

Erscheint er, sich im Wunsch verzehrend,

Nun früh und spät vor ihrer Tür,

Und wie ein Schatten folgt er ihr:

Ja, bloß von ihrem Arm zuweilen

Gestreift sein, sie mit duft'gem Schal

Umhüllen dürfen, vorm Portal

Den bunten Troß der Diener teilen,

Sich um ihr Taschentuch bemühn –

Schon das beglückt, beseligt ihn!

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 438.
Lizenz:
Kategorien: