XLIV

[447] Damals, nicht wahr? in dürft'ger Lage,

Noch fern von Prunk und Üppigkeit,

Gefiel ich Ihnen nicht ... Ich frage:

Weshalb verfolgen Sie mich heut,

Bedrängen mich mit Gunstbeweisen?

Doch nur, weil zu den höchsten Kreisen

Mir heut die Pforten offenstehn,

Sie mich geehrt, beneidet sehn,

Mein Gatte Narben trägt vom Kriege,

Wofür der Hof uns höher stellt –

Doch nur, weil heut mich alle Welt,

Sobald ich einen Makel trüge,

Gleich lästern, aber Sie, den Mann,

Noch um Triumphe neiden kann!
[447]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 447-448.
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