XLIX

[450] Ob du mein Freund, mein Feind gewesen,

Laß, lieber Leser, mich von dir

Zum Guten scheiden, nicht im Bösen.

Leb wohl! Was immer auch du hier

Gesucht im Strudel meiner Reime:

Nachklänge bunter Jugendträume,

Zerstreuung nach des Tages Müh',

Sarkasmen oder Poesie,

Nebst Schnitzern, die so unterfließen

Wenn's glückte, fandest du darin

Zum Zeitvertreib für Herz und Sinn

Und, um es kritisch aufzuspießen,

Ein Körnchen, wenn auch noch so klein.

Und nun, leb wohl, gedenke mein!

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 450.
Lizenz:
Kategorien: