XVII

[313] »Wie schwül ... kein Schlummer will mir kommen!

Das Fenster auf – mich drückt's so schwer.« –

»Was ist dir, Schatz?« – »Nichts – nur beklommen;

Erzähl mir etwas, setz dich her.« –

»Ja, was denn, Kind? In Jüngern Tagen,

Da freilich wußt' ich viele Sagen

Aus alten Zeiten, wunderschön,

Von bösen Geistern, guten Feen;

Doch jetzt ist's alle, ich behalte

Rein gar nichts mehr, der Kopf wird dumm,

Die bessern Jährchen sind herum,

Es geht bergab ...« – »Ach, gute Alte,

Besinn dich, was es sonst noch gibt –

Sag, warst du selber mal verliebt?«
[313]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 313-314.
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