XXXIII

[324] Bleibt von der Morgenröte Schimmer

Wie unberührt, sitzt stumm gebückt

Und hat das Petschaft auch noch immer

Dem kleinen Brief nicht aufgedrückt.

Da knarrt die Tür: behutsam leise

Erscheint Filipjewna, die greise,

Und bringt den Morgentee herein.

»Wach auf, wach auf, mein Töchterlein!

Ei, sieh doch, munter schon? Willkommen,

Du kleine Frühaufsteherin!

Du bist gesund, wie froh ich bin!

Gottlob, mir ist die Angst genommen,

Das böse Fieber ist entflohn,

Die Wänglein frisch wie roter Mohn!«

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 324.
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