I

[255] »Mein Onkel tut sehr brav und bieder,

Jetzt plötzlich sterbenskrank zu sein:

So schätzt man ihn doch einmal wieder;

Gescheitres fiel ihm selten ein.

Sein Beispiel – andern eine Lehre!

Wenn nur, o Gott, die Qual nicht wäre,

Vom siechen Greis bei steter Wacht

Nicht loszukommen Tag und Nacht!

Und diese Last gemeinster Pflichten:

Solch halbem Leichnam beizustehn,

Mit Arzenei zur Hand zu gehn,

Wehleidig ihm sein Pfühl zu richten –

Da seufzt man wohl und denkt für sich:

Wann endlich holt der Teufel dich!«
[255]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 255-256.
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