XXXIII

[270] Ich sah das Meer an Sturmestagen:

Mit welchem Neid genoß ich dann,

Wie Flut um Flut herangetragen

Liebkosend ihr zu Füßen rann!

Wie wünscht' ich damals mit den Wellen

Im Kuß an sie heranzuschwellen!

Nein, nicht im tollsten Jugenddrang,

Da Gier mich trieb und Überschwang,

Empfand ich mich so hingerissen,

Holder Armiden süßen Mund,

Erblühten Busens volles Rund,

Entflammter Wangen Glut zu küssen;

Nein, nie hat sonst der Sinne Macht

In mir solch heißen Wunsch entfacht!
[270]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 270-271.
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