XII

[358] Und schaudernd vor dem tiefen Schlunde

Klagt jammernd sie ihr Schicksal an,

Und späht verzweifelt in die Runde,

Ob ihr nicht Rettung werden kann.

Da plötzlich wird's im Schnee lebendig:

Was kriecht hervor? ein Bär, unbändig,

Groß, schwarz und zottig ... Sie erbleicht,

Schreit auf – er brummt sie an und reicht

Ihr seine Tatze mit den Klauen;

Und sie in ihrer Angst und Not

Erfaßt die Stütze, die er bot,

Und überschreitet so mit Grauen

Den Abgrund ... Wildnis um sie her.

Rasch eilt sie fort, ihr nach der Bär.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 358.
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