XVI

[403] Unschlüssig schwankt sie, voll Erwarten:

»Was tu' ich? ob ich's wagen kann?

Er ist ja fort ... Auf Haus und Garten

Ein Blick – mich kennt man nicht; wohlan!«

Verhaltnen Atems steigt sie nieder,

Bleibt stehn, kommt näher, zögert wieder,

Schaut lange ratlos um sich her ...

Und schlüpft durchs Tor: der Hof ist leer.

Da plötzlich kläfft es ihr entgegen,

Ein Hundeschwarm – ihr lauter Schrei

Lockt eine Knabenschar herbei,

Die hurtig mit Geschrei und Schlägen

Die Köter auseinanderjagt

Und nach des Fräuleins Wünschen fragt.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 403.
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