XXIX

[409] So macht sie täglich weite Gänge:

Hier lädt der Bach, der Wiesenrain,

Dort laden schattig grüne Hänge

Zu andachtsvollem Rasten ein.

Vorm Abschied will sie Grüße tauschen

Mit Blumen, Quell und Waldesrauschen,

Mit allem, was ihr teuer ist.

Doch kurz nur währt des Sommers Frist.

Der bleiche Herbst erscheint, und klagend,

Mit letztem Gold von Hain und Flur

Geschmückt als Opfer, stirbt Natur ...

Schon faucht und wettert, Wolken jagend,

Der Nordwind – bis auf eis'gem Pfad

Im Zauberkleid der Winter naht.
[409]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 409-410.
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