XIV

[334] Doch bin ich nicht dafür geboren,

Nie hat mein Sinn danach begehrt;

Ihr Liebreiz ist für mich verloren,

Der holden Gunst bin ich nicht wert.

O glauben Sie (mein Wort zum Pfande):

Wir trügen schwer am Ehestande.

Wie warm ich auch für Sie gefühlt,

Ich wäre bald doch abgekühlt;

Sie weinen dann – allein durch Tränen

Wird nimmermehr mein Herz erweicht,

Nein, nur verbittert, fortgescheucht.

Dies sind die Rosen dann, die schönen,

Die uns, vielleicht für Lebenszeit,

Gott Hymen auf die Pfade streut!

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 334.
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