XV

[334] Was kann's auf Erden Schlimmres geben,

Als Ehen, wo die arme Frau

Sich härmt um ihr verfehltes Leben,

Derweil der Mann, zu Hause rauh,

Gelangweilt, bitter, stumm, verdrossen,

Wiewohl ihr Wert ihm voll erschlossen,

Vor Eifersucht die Augen rollt

Und mürrisch seinem Schicksal grollt!

Derart bin ich. Und Sie, Sie lieben

Solch Wesen, haben rührend schlicht,

In keuscher, reiner Zuversicht,

Ihm, was Ihr Herz bewegt, geschrieben?

Darf solch ein Los voll bittrer Pein

Das Endziel Ihrer Wünsche sein?
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Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 334-335.
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