XXXV

[344] Ich freilich lese meine Reime,

So schön sie sind, nur einem Ohr:

Dem Schutzgeist meiner Kinderträume,

Der lieben alten Amme vor.

Und wenn gelangweilt ich nach Tische

Den Nachbarn mal am Zaun erwische,

Betäub' ich ihn mit einem Guß

Tragödien, daß er ächzen muß.

Oft auch (dies ohne Scherz!) benommen

Vom Schweigen in der Musen Reich,

Bin ich als Bummler auf dem Teich

Den wilden Enten unwillkommen:

Vor meiner Strophen Harmonie

Entfleucht das ganze Federvieh.
[344]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 344-345.
Lizenz:
Kategorien: