XVIII

[293] Sobald wir in der Weisheit Hafen

Nach manchem Sturm gelandet sind,

Begierden, Wunsch und Triebe schlafen,

Und nun dies ganze Labyrinth

Durchkämpfter Qual, verfehlter Ziele,

Der Nachhall einst'ger Hochgefühle,

Die mühsam wir zur Ruh' gebracht –

Uns nur noch leise lächeln macht,

Dann lauschen wir mit Wohlbehagen

Der heißen Jugend Herzenswahn.

Hört doch der blinde Veteran,

Der einst im Feld sich brav geschlagen,

Noch gern in seiner Altersruh'

Berichten jüngrer Krieger zu.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 293.
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