XL

[304] Um da und dort ein Herz zu rühren;

Daß, vom Geschick bewahrt, fortan

Mein Lied im Strom sich nicht verlieren,

In Lethes Nacht versinken kann;

Ja, daß vielleicht (o schönstes Hoffen!)

Einst noch der dümmste Narr betroffen

Vor meinem Bilde stille steht

Und staunend ausruft: »Welch Poet!«

Dir aber sag' ich treuverbunden,

O Freund der Musen, wärmsten Dank,

Wenn mein bescheidner, flücht'ger Sang

In deiner Brust Asyl gefunden

Und gönnerhaft dein Finger rührt

Den Lorbeer, der das Haupt mir ziert.
[304]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 304-305.
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