IX

[288] Sein Mitleid mit der Not auf Erden,

Sein Wahrheitstrieb und Edelmut

Sowie der Wunsch, berühmt zu werden,

Erregten früh sein junges Blut.

Die Welt durchschwärmend mit der Leier,

War ihm an Schillers, Goethes Feuer

In deren Himmel seine Brust

Emporgeloht in Sangeslust.

Und seiner Muse holde Gaben

Entweihte er, der Reine, nie:

Der Hochflug seiner Poesie

War über Erdenstaub erhaben,

Von träumerisch naivem Schwung

Und schöner, keuscher Mäßigung.
[288]

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 288-289.
Lizenz:
Kategorien: