Vierter Auftritt.

[638] Theseus allein.


Was kann sie meinen? Was verhüllen mir

Die halben Worte, die man nie vollendet?

Will man mich hintergehn? Verstehn sich beide

Zusammen, mich zu ängstigen? – Doch ich selbst?

Trotz meines schweren Zornes, welche Stimme

Des Jammers ruft in meiner tiefsten Seele?

Ein heimlich Mitleid rührt mich wunderbar.

Zum zweitenmal laßt uns Oenonen fragen,

Den ganzen Frevel will ich hell durchschauen.


Zu der Wache.


Oenone komme vor mich und allein!


Quelle:
Schiller, Friedrich: Phädra. Trauerspiel von Racine, in: Friedrich Schiller: Sämtliche Werke, Dritter Band: Übersetzungen, München 1960, S. 587–645, S. 638.
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