Dreizehnter Auftritt


[78] Pamphilius erscheint. Vorige.


LONGIMANUS. Gschwind, zu den sein Sohn ein paar wohltätige Geister hinunter, er wird ihnen schon sagen, was sie zu tun haben.

PAMPHILIUS. Ja, es ist nur fatal –

LONGIMANUS. Ich weiß schon, freilich ists fatal, sie sind jetzt alle in der Arbeit, es ist keiner zu Haus. Aber das nutzt nichts, es muß einmal sein, schau halt, daß du wo ein paar zusammfangst. Allez!


Pamphilius geht.


ZEPHISES. Herr, wie soll ich dir danken?

LONGIMANUS. Hält's Maul! He, Pamphilius, noch eins! Pamphilius kehrt schnell um. Den wievielten haben wir denn heut?[78]

PAMPHILIUS. Den 25. Dezember.

LONGIMANUS. Warum nicht gar? Du verdammte Gschicht! Ich hab schon immer nachgedacht: Dezember! und ihr habt ein Donnerwetter ghabt, dich hat der Blitz erschlagen, statt daß es schneien soll?

PAMPHILIUS. Ja, großer Sultan! Das ist jetzt die allgemeine Klage der Menschen, daß es im Winter warm ist und im Sommer kalt.

LONGIMANUS. Ja, für was zahl ich denn meine Jahrszeiten, wenn sie mir so eine Konfusion machen? Da muß ich ja mit dem polnischen Donnerwetter dreinschlagen. Pamphilius, geschwind, laß mir den Winter heraufkommen. Pamphilius geht schnell ab. Halt! Pamphilius kehrt schnell um. Die andern Jahrszeiten auch, geschwind!

PAMPHILIUS. Na, heute lauf ich mir noch die Füße aus der Wurzel. Verdammter Dienst! Läuft schnell ab.

LONGIMANUS. Hat ein recht ruhiges Brot bei mir, der Pamphilius, er halt aber aus, wie ein russisches Pferd. Jetzt lauft er schon zweitausend Jahr und hat noch gsunde Huf, er kriegt keinen Spat, keine Steingallen, nicht einmal Mauken hat er noch ghabt.


Quelle:
Ferdinand Raimund: Sämtliche Werke. München 1960, S. 78-79.
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