[116] Vier verschleierte Mädchen erscheinen von zwei Mohren begleitet. Sie prallen bei Eduards Anblick etwas zurück. Vorige.
EDUARD fällt auf ein Knie. Zur Ersten. Tulpe der Schönheit, verzeihe einem Fremdling, der es wagt, dir seine höchste Verehrung darzubringen.
FLORIAN. Mir ist, als wenn ich ausgführt würde.
OSILLIS. Ein artiger Mann.
AMAZILLI. Welch sonderbare Tracht!
EDUARD. Erlaube mir, deine reizende Hand zu küssen. Ergreift ihre Hand.
FLORIAN schreit. Ui jegerl! Auslassen! Schwächer. Auslassen! Seufzt.
Eduard läßt ihre Hand los.
OSILLIS erschrickt. Was ist das? Zu Florian. Was ist dir, Fremdling?
FLORIAN. Nichts! Ist schon vorbei! Wir wissen schon, wieviels geschlagen hat.
OSILLIS. Aber du erschreckest uns durch –
FLORIAN. Ist ja nicht wahr, ist alles erlogen.
EDUARD. Verzeihe ihm, und auch du, holdes Mädchen! Ergreift die Hand der Zweiten.
FLORIAN. Auweh! auweh! auweh! Die lügt noch stärker. O sapperment! Eduard läßt die Hand aus. Florian ganz ermattet. Ach, das ist eine Komödie!
EDUARD. Schweig, Bursche!
OSILLIS. Ist er wahnsinnig?
EDUARD. Nein, schöne Mädchen! Tritt wischen die beiden andern und ergreift zugleich ihre Hände.[116]
FLORIAN. Um alles in der Welt! Ich halts nicht aus! Ich geh zugrund!
Die Mädchen reißen ihre Hände los und entsetzen sich.
OSILLIS. Welche Verwegenheit! Flieht, Schwestern, das ist ein Rasender!
Alle vier Mädchen entfliehen mit den Mohren in den Palast.
Ausgewählte Ausgaben von
Der Diamant des Geisterkönigs
|