27.

[202] Entbehren stets, und stets entbehren,

Und lügen, daß man gern entbehrt!

Hat Greisenweisheit unsern Tagen

Als tiefren Sinn nur das bescheert!


Fahr hin denn, Inhalt alles Lebens,

Fahr hin mit dem, der dir entsagt!

Sei du Genosse meines Strebens,

Der stolz sich an das Höchste wagt!


Und fielst dem Neid du des Geschickes,

Dein Kampf ist gut, dein Fühlen ächt!

Du weißt, jedwedes Augenblickes

Vollgült'ger Inhalt ist dein Recht.


Quelle:
Otto Roquette: Gedichte, Stuttgart 31880, S. 202-203.
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