[41] Petrus. Joannes zu denen Vorigen.
PETRUS.
Herr! alles, wie du uns bedeutet
Ist in dem Saal schon zu bereitet.
JOANNES.
Der mann so uns ins haus geführt,
Erwarthet deiner mit begirdt.
MARIA.
Auch ihr kommt an nichts zu verbessern,
Ja nur den schmerzen zu vergrößern,
Ist dan das leyd nicht in der thatt
Schon ohnedem in höchsten grad?
CHRISTUS.
Leb wohl! es wird sich alles enden,
Mein Vatter woll den Engl senden,
Das dich in disem großen werckh
Beständig zu verdiensten stärkh.[41]
Auch ihr, lebt wohl! getreue frauen,
Die ihr bishero das vertrauen
Beständig nur auf mich gesezt,
Und meine lehr so hoch geschäzt.
Was ich, und meine guts empfangen,
Das sollt ihr widerum erlangen.
Mit einem so bereichten lohn,
Als ich euch hier versprechen kan.
Ad Matrem.
Nun ist es zeith, leb wohl, mein leben!
Jezt mus ich dir schon urlaub geben.
MARIA.
Ach! gehst du würckhlich in den todt.
CHRISTUS.
Es mus schon sein, Behüet dich gott.
Gehet ab mit denen Jüngeren.
MARIA.
Ach Sohn! so hast du mich verlassen?
So gehst du schon auf jener straßen,
Die dich nur fihrt an jenes orth,
Wo auf dich warthen schmach, und mordt.
Ach flüßet, flüßet heiße thränen.
MAGDALENA.
Ich, ich mus meine schuldt! bekennen.
MARTHA.
Nun ist mein trost, und alles hin.
SALOME.
Ich weis vor leyd nicht, wo ich bin.
MARIA.
Wie sehr mich disr urlaub kräncke
Du, du, o Sinder! du bedenke,
Hörst, was dir dein gewissen spricht?
Ach himmel! und du weinest nicht?
Gehen ab.
Buchempfehlung
Der junge Naturforscher Heinrich stößt beim Sammeln von Steinen und Pflanzen auf eine verlassene Burg, die in der Gegend als Narrenburg bekannt ist, weil das zuletzt dort ansässige Geschlecht derer von Scharnast sich im Zank getrennt und die Burg aufgegeben hat. Heinrich verliebt sich in Anna, die Tochter seines Wirtes und findet Gefallen an der Gegend.
82 Seiten, 6.80 Euro