3.

[253] Sonst wurde auch dem Vieh Harn eingegeben, indem das Futter damit angegossen ward. Wegen des Salzgehaltes ist es begierig darnach; thut man es im Frühjahr, so geschieht es, daß das Vieh eher hàrt = sich härt. Kommt aber der Harn von einem Weibe, das sein Unwohlseyn hat, so bekommt das Vieh die Franzosen. Neuenhammer.

Eigener Harn ist auch heilsam bey den eigenen Blutwunden: er stillt das Blut und läßt das Ausschwären nicht zu. Dieses Mittel kommt daher sehr häufig in Anwendung.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 3, Augsburg 1857/58/59, S. 253-254.
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