9.

[220] Der Seidlbauer in Kirchenrohrbach hatte eine brave Dirne, aber alle Mitternacht stand sie auf und drückte den Drudenstein im Haselberge.

Der Bauer verbot es ihr strenge, sie aber erklärte[220] ihm, daß sie nur dann frey werden könne, wenn er ihr erlaube, etwas im Hause zu erdrücken.

Mit des Bauers Wissen erdrückte sie sein Roß, und war nun frey vom Banne. Walderbach.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 1, Augsburg 1857/58/59, S. 220-221.
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