5.

[173] In anderen Gegenden, wie um Neukirchen, wird dem Kinde das erste Dodngewand mit neun Monaten, das zweyte mit neun bis zwölf Jahren geschenkt.[173]

Bey Waldthurn bringt die Gevatterin Tags nach der Taufe das Duadnzeug in einem Körbchen unter dem Schurze und legt es der Mutter aufs Bett, ein Kinderhemdchen, einen Frauenbildthaler an einem rothen Bande nebst einem Kreuzer für das Kind, dann Eyer, Schmalz und Weißbrod für die Mutter. – Später, wenn der Dod herangewachsen ist, bringt sie das Duadndingad, ein weites Leinenhemd, mit dem Jesu Namen auf dem Herzschilde unten am Schlitze und den Anfangsbuchstaben seines Namens, einen ganzen Anzug, dazu das Schüsserl und den blechernen Löffel.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 1, Augsburg 1857/58/59, S. 173-174.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Aus der Oberpfalz
Aus der Oberpfalz: Sitten und Sagen
Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19. Jahrhundert
Sagen und Märchen aus der Oberpfalz
Sitten und Sagen aus der Oberpfalz: Aus dem Volksleben