17.

[250] Alle diese Gebräuche haben zunächst am Böhmerwalde hin ihren Sitz; nördlich machen sich andere geltend, da hier zum Theile slavische Bevölkerung den Auf- oder Untersatz bildet. Hier im Norden, um Auerbach, Erbendorf etc., bekommt die Leiche Schuhe an die Füsse und in den Mund drey Pfennige des eigenen Geldes, damit die Seele Ruhe habe und nicht wiederkehre. Das Todenbrett vererbt sich. Es ist eine Ehre, die Leiche zu Grabe zu tragen, unentgeltlich; gewisse Männer theilen sich darein, und stirbt Einer von ihnen, geht die ganze Gemeinde mit ihnen zu Grabe.

Quelle:
Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 1, Augsburg 1857/58/59, S. 250.
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