2.

[506] Heb, o hebe die Hülle nie

Von den modernden Särgen,

Die in der Seele begraben sind!

Ruhen, bis dein Leben verrinnt,[506]

Mögen die Toten alle, die sie

Drunten dem Tagslicht bergen.


Weh dir, wenn du den Deckel hubst!

Hin durch dein Inneres schleichen

Wird bis tief in sein Mark ein Graun,

Wenn sie dir starr in das Antlitz schaun,

Alle die Freuden, die du begrubst,

Aller der Hoffnungen Leichen.

Quelle:
Adolf Friedrich von Schack: Gesammelte Werke in zehn Bänden. Band 2, Stuttgart 31897, S. 506-507.
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