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1783
11. Dezember: Gottlob Ferdinand von Schenkendorf, Sohn eines Salzfaktors und späteren Gutsbesitzers, wird in Tilsit geboren.
1798–1806
Er studiert Kameralistik in Königsberg.
1807
Gemeinsam mit Ferdinand von Schrötter gibt er die Monatsschrift »Vesta« (Königsberg) heraus. Einer seiner Beiträge veranlaßt nach dem sechsten Heft das Verbot durch die Berliner Zensur.
1808
Schenkendorf ist bei der Landesdeputation tätig.
1809
Seine rechte Hand ist nach einem Duell gebrauchsunfähig, und er fällt durch das zweite Examen.
1810
Noch in Königsberg erscheint Schenkendorfs erste Lyriksammlung, »Freiheitsgesänge«, die den König und den Ritterstand anläßlich der Aufhebung der Erbuntertänigkeit in Preußen ehrt.
1812
Schenkendorf ist in Königsberg im Staatsdienst tätig. Der Kontakt mit dem Kammerpräsidenten Hans Jakob von Auerswald eröffnet ihm die höheren gesellschaftlichen Kreise. Dort gewinnt er Publikum für seine frühen literarischen Arbeiten (unter anderem Gedichte und das Liederspiel »Die Bernsteinküste«).
1813
Von Karlsruhe aus, wo er dem religiös-schwärmerischen Kreis um Jung-Stilling und Juliane von Krüdener angehört, meldet er sich zur Armee nach Schlesien, erhält jedoch keine Funktion.
Herbst: Die »Sieben Kriegslieder« erscheinen (zusammen mit Friedrich de la Motte Fouqué). Sie sollen mit ihrem Lob der jüngsten Siege und des Soldatenlebens der politischen Meinungsbildung dienen.
Oktober: Schenkendorf ist im Auftrag des Freiherrn vom Stein für die Zentralverwaltung in Frankfurt/Main tätig. Dort ist er zuständig für die Volksbewaffnung in Baden.
1814
»Christliche Gedichte. Frommen Jungfrauen und Mägdlein zur Weihnachtsgabe«, (Berlin).
»Die deutschen Städte«, (Frankfurt am Main).
1815
Schenkendorfs »Gedichte« erscheinen bei Cotta (Stuttgart/Tübingen). Die Sammlung enthält auch die zuvor in verschiedenen Periodika wie »Preußischer Correspondent«, »Rheinischer Merkur«, »Neues Bürgerblatt« und »Die Musen« publizierten Verse, die bereits seinen Ruhm als nationaler Dichter begründet haben.
Juli: Schenkendorf ist beim Militärgouvernement in Aachen und Köln beschäftigt, bevor er sich Ende Dezember in Koblenz niederläßt. Dort pflegt er unter anderem den Umgang mit Görres, Arndt, Gneisenau und Scharnhorst. Seine Ernennung zum Regierungsrat erlebt er nicht mehr.
1817
Schenkendorf stirbt in Koblenz. Posthum erscheinen: »Poetischer Nachlaß« (Berlin 1832) und »Sämtliche Gedichte« (Berlin 1837).