Vier und zwanzigster Auftritt.

[89] Die Alte tanzend, und auf ihren Stock dabey sich stützend. Vorige.


WEIB. Da bin ich schon, mein Engel!

PAPAGENO. Du hast dich meiner erbarmt?

WEIB. Ja, mein Engel!

PAPAGENO. Das ist ein Glück!

WEIB. Und wenn du mir versprichst, mir ewig treu zu bleiben, dann sollst du sehen, wie zärtlich dein Weibchen dich lieben wird.

PAPAGENO. Ey du zärtliches Närrchen!

WEIB. O wie will ich dich umarmen, dich liebkosen, dich an mein Herz drücken!

PAPAGENO. Auch ans Herz drücken?

WEIB. Komm, reiche mir zum Pfand unsers Bundes deine Hand.

PAPAGENO. Nur nicht so hastig, lieber Engel! – So ein Bündniß braucht doch auch seine Überlegung.

WEIB. Papageno, ich rathe dir, zaudre nicht. – Deine Hand, oder du bist auf immer hier eingekerkert.

PAPAGENO. Eingekerkert?[89]

WEIB. Wasser und Brod wird deine tägliche Kost seyn. – Ohne Freund, ohne Freundinn mußt du leben, und der Welt auf immer entsagen. –

PAPAGENO. Wasser trinken? – Der Welt entsagen? – Nein, da will ich doch lieber eine Alte nehmen, als gar keine. – Nun, da hast du meine Hand, mit der Versicherung, daß ich dir immer getreu bleibe, Für sich. so lang' ich keine schönere sehe.

WEIB. Das schwörst du?

PAPAGENO. Ja, das schwör' ich!


Weib verwandelt sich in ein junges Weib, welche eben so gekleidet ist, wie Papageno.


PAPAGENO. Pa – Pa – Papagena! – Er will sie umarmen.


Quelle:
Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte, von Emanuel Schikaneder, Wien 1791, S. 89-90.
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