Vierzehnter Auftritt


[521] Thekla. Neubrunn. Die Herzogin.


HERZOGIN.

Er ist hinweg, ich finde dich gefaßter.

THEKLA.

Ich bin es, Mutter – Lassen Sie mich jetzt

Bald schlafen gehen und die Neubrunn um mich sein.

Ich brauche Ruh.

HERZOGIN.

Du sollst sie haben, Thekla.

Ich geh getröstet weg, da ich den Vater

Beruhigen kann.

THEKLA.

Gut Nacht denn, liebe Mutter.


Sie fällt ihr um den Hals und umarmt sie in großer Bewegung.[521]


HERZOGIN.

Du bist noch nicht ganz ruhig, meine Tochter.

Du zitterst ja so heftig und dein Herz

Klopft hörbar an dem meinen.

THEKLA.

Schlaf wird es

Besänftigen – Gut Nacht, geliebte Mutter!


Indem sie aus den Armen der Mutter sich losmacht, fällt der Vorhang.


Quelle:
Friedrich Schiller: Sämtliche Werke, Band 2, München 31962, S. 521-522.
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