[474] Man ist zwar, Geneigter Leser, anfänglich Willens gewesen diese Felsenburgische Geschichte, oder dasjenige, was auf dem Titul-Blate versprochen worden, ohne Absatz, en Suite heraus zu geben, allein nach fernern reiffern Uberlegungen hat man sich, en regard ein und anderer Umstände, zu einer Theilung verstehen müssen. Dem Herrn Verleger wäre es zwar weit angenehmer gewesen, wenn er sofort alles auf einmahl haben können; jedoch wenn ich nur dieses zu betrachten gebe: Daß des Herrn Eberhard Julii Manuscript sehr confus aussiehet, indem er zuweilen in Folio, ein ander mahl in 4to, und wieder ein ander mahl in 8vo geschrieben, auch viele marquen beygefügt, welche auf fast unzehlige Beylagen kleiner Zettel weisen, die hier und anderswo einzuflicken[474] gewesen, so habe den stylum unmöglich so concise führen können, als mir anfänglich wohl eingebildet hatte. Im Gegentheil ist mir das Werck unter den Händen unvermerckt, ja fast täglich angewachsen, weßwegen ich denn vors dienlichste erachtet, ein kleines Interstitium zu machen. Anderer Vortheile, die so wohl der geneigte Leser, als der Herr Verleger und meine ohnedem niemals müßige Feder hierbey geniessen können, voritzo zu geschweigen. Ist dieser Erste Theil so glücklich, seinen Lesern einiges Vergnügen zu erwecken und derselben Beyfall zu erhalten, so kan dabey versichern, daß der andere Theil, den ersten, an curiositäten, wo nicht übertreffen, doch wenigstens nichts nachgeben wird! Denn in selbigem werden nicht allein die theils wunderbaren, theils lächerlichen, theils aber auch merckwürdigen Fata ausführlich vorkommen, welche denen letztern Felsenburgl. Einkömmlingen von Jugend auf zugestossen sind, sondern ich will über dieses keinen Fleiß sparen, Mons. Eberhard Julii Manuscripta ordentlich zusammen zu lesen, und daraus umständlich zu berichten: In was vor einen florisanten Zustand die Insul Felsenburg, durch den Fleiß der neuangeko enen Europäischen Künstler und Handwercker, binnen 3. folgenden Jahren gesetzt worden; Wie Mons. Eberhard Julius seine Rückreise nach Europa angestellet, seinen Vater wieder gefunden, selbigen durch seinen kostbaren Schatz in vorige Renommée gesetzt, und endlich in Begleitung seines Vaters, und der aus Schweden zurück verschriebenen Schwester, die andere Reise nach Felsenburg angetreten hat.[475]
Hält oft erwehnter Mons. Eberhard Julius seine Parole so treulich, als er versprochen, nach und nach die fernern Begebenheiten der Felsenburger, entweder Herrn Banqvier G.v.B. in Amsterdam, oder Herrn W. in Hamburg schrifftlich zu übersenden, so kan vielleicht der dritte Theil dieses vorgenommenen Wercks auch noch wohl zum Vorscheine kommen.
Übrigens bitte mir von dem geneigten Leser, vor meine deßfalls angewandte Mühe, und wiewol gantz unvollkommene Schreib-Art, nochmahls ein affectionirtes, wenigstens unpassionirtes sentiment aus, und beharre
Desselben
dienstwilligster
GISANDER.