Zehnte Scene.

[16] No. 6. Lied.


SAFFI.


1.


So elend und treu ist Keiner

Auf Erden, wie der Zigeuner,

O habet Acht –

Habet Acht –

Vor den Kindern der Nacht!

Wo vom Zigeuner Ihr nur hört,

Wo Zigeunerinnen sind,

Mann – gib Acht auf dein Pferd!

Weib – gib Acht auf dein Kind!

Dschingrah – dschingrah –

Dschingrah – dschingrah –

Die Zigeuner sind da, –

Dschingrah – dschingrah –

Die Zigeuner sind da! –

Flieh' wie du kannst

Und fürchte den Zigeuner

Wo er ersch int,

Ist er ein grimmiger Feind'

Trian – triandavar

Trian – triandavar,

Flieh' wie du kannst

Und fürchte den Zigeuner –

Wo er erscheint,

Da – heija! – kommt er als Feind!

BARINKAY.

Ist es kein Sinnentrug – dieses Lied ...

SAFFI.


2.


Doch treu und wahr, –

Treu und wahr

Ist dem Freund er immerdar!

Hält der Zigeuner dich nur werth,

Dann gehorchet er dir blind –

Mann – vertrau ihm dein Pferd!

Weib – vertrau ihm dein Kind!

Dschingrah – dschingrah –

Dschingrah – dschingrah –[16]

Die Zigeuner sind da!!

Dschingrah – dschingrah –

Die Zigeuner sind da!!

Reich ihm die Hand –

Vertraue dem Zigeuner!

Wo er erscheint,

Ist er ein treuer Freund!

Trian – triandavar –

Trian – triandavar –

Reich ihm die Hand,

Vertraue dem Zigeuner, –

Wo er erscheint,

Da – heija! – kommt er als Freund!


Quelle:
Johann Strauß: Der Zigeunerbaron, von J. Schnitzer, Hamburg [o. J.], S. 16-17.
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