|
1792
19. Juni: Gustav Benjamin Schwab wird in Stuttgart geboren.
Er ist das sechste von sieben Kindern des Professors an der Karlsschule und Geheimen Hofrats Johann Christoph Schwab und der Kaufmannstochter Friederike Rapp. In der Kindheit wird er vor allem durch zwei Onkel beeinflußt: Den kunstliebenden Heinrich Rapp und den Bildhauer Dannecker.
Besuch des Stuttgarter Gymnasiums.
1809–1814
Studium in Tübingen: zwei Jahre Philologie und Philosophie, dann Theologie am Evangelischen Stift. Er ist der gesellige Mittelpunkt des Studentenkreises »Romantika«. Neben seinen Freunden Uhland und Kerner entwickelt sich Schwab zur dritten großen Gestalt der Tübinger Romantik.
1812
Stark geprägt von romantischen Themen und Formen, veröffentlicht Schwab seine ersten Gedichte in dem »Poetischen Almanach für das Jahr 1812« (Heidelberg).
1813
Er assistiert bei der Herausgabe des »Deutschen Dichterwalds« (Tübingen).
1815
Eine mehrmonatige Bildungsreise bringt ihn in Verbindung mit Gotthilf Heinrich Schubert in Nürnberg, auf der Bettenburg mit Christian Freiherr von Truchsess und Rückert, in Weimar mit Goethe und Charlotte von Schiller, in Berlin mit Chamisso, Tieck, E. T. A. Hoffmann, Varnhagen, Schleiermacher, Jahn, Franz Horn, Fouqué und anderen, in Hamburg mit David Assur (später Assing) und Perthes, in Kassel mit den Brüdern Grimm.
Während seines ersten Stuttgarter Aufenthalts übt er eine umfassende Tätigkeit als Autor, Herausgeber, Redakteur, Ratgeber und Rezensent aus und wird durch seine Kontakte mit Dichtern und Verlegern zum Mittelpunkt des literarischen Lebens in Stuttgart und zu einem literarischen Mittler von nationalem Ausmaß.
Er gibt ein »Neues deutsches allgemeines Kommers-und Liederbuch« (Tübingen) heraus.
1818
Nach einer Tätigkeit als Repetent am Tübinger Stift tritt Schwab eine Stelle als Professor für Latein am Stuttgarter Obergymnasium an und heiratet Sophie Gmelin, mit der er drei Söhne und zwei Töchter bekommt.
1823
Er veröffentlicht und kommentiert die Werke Flemings (Stuttgart).
»Die Neckarseite der Schwäbischen Alb« (Stuttgart).
1826
»Hölderlinkommentare« (Stuttgart).
1827
Mitherausgeber der »Übersetzungen griechischer und römischer Autoren« im Metzler Verlag.
»Der Bodensee nebst dem Rheinthale«, (Stuttgart).
1828
»Die Schweiz in ihren Ritterburgen und Bergschlössern« (Chur 1828–1839).
1828–1837
Januar: Er redigiert die Literaturseite des »Morgenblatts«.
1830
Wilhelm Müller-Kommentare (Leipzig).
Kommentare über Hauff (Stuttgart 1830).
1833–1836
Zusammen mit Chamisso führt er die Redaktion des »Deutschen Musenalmanachs«.
1835
»Fünf Bücher deutscher Lieder und Gedichte«, (Leipzig).
1837
Schwab tritt ein Pfarramt im Dorf Gomaringen bei Tübingen an.
»Wanderungen durch Schwaben« (Leipzig).
1839
Er fördert den literarischen Nachwuchs, unter anderem Platen, Lenau, Mörike, Freiligrath, Kurz, Waiblinger, Anastasius Grün, Paul und Gustav Pfizer. Er sammelt Geld für das Stuttgarter Schiller-Denkmal und hält die Einweihungsrede.
1840
»Die Kontroverse des Pietismus und der spekulativen Theologie in Württemberg«.
1841
Mitte des Jahres: Er wird Stadtpfarrer in Stuttgart.
Kommentare über Horn (Leipzig).
1842
Dekan in Stuttgart.
»Die deutsche Prosa von Mosheim bis auf unsere Tage« (Stuttgart).
1845
Als Oberkonsistorialrat und Oberstudienrat Leiter der höheren Schulen in Württemberg.
1847
Er erhält von der Universität Tübingen den Ehrendoktor der Theologie.
1848–1849
Zunächst nationalliberal und Anhänger des deutschen, griechischen und polnischen Befreiungskrieges, wird Schwab zunehmend konservativer; er neigt nun mehr der kleindeutschen Lösung zu.
1850
4. November: Schwab stirbt in Stuttgart; seine Grabstätte befindet sich dort auf dem Hoppenlaufriedhof.
Buchempfehlung
Schnitzlers erster Roman galt seinen Zeitgenossen als skandalöse Indiskretion über das Wiener Gesellschaftsleben. Die Geschichte des Baron Georg von Wergenthin und der aus kleinbürgerlichem Milieu stammenden Anna Rosner zeichnet ein differenziertes, beziehungsreich gespiegeltes Bild der Belle Époque. Der Weg ins Freie ist einerseits Georgs zielloser Wunsch nach Freiheit von Verantwortung gegenüber Anna und andererseits die Frage des gesellschaftlichen Aufbruchs in das 20. Jahrhundert.
286 Seiten, 12.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
434 Seiten, 19.80 Euro