3. Auf dem Bussenberge

[21] Weithin, weithin wollt' ich streifen

Auf des freien Hügels Rand,

Der den Blick läßt ferne schweifen

In der Schneegebirge Land.


Dort im Grünen und im Blauen,

Auf dem alten Mauerstein

Durch das Fernrohr spähend schauen,

Welche Wonne wird es sein!


Solchen Wunsch in meinem Herzen

Hört der launigte April,

Fängt mit Flocken an zu scherzen,

Zaubert her mir, was ich will.


Meine Röhre kann ich drücken

Ruhig in das Futteral,

Darf mich nicht zur Ferne bücken:

Schneegebirg' ist überall!

Quelle:
Gustav Schwab: Gedichte. Leipzig [um 1880], S. 21.
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