[468] Ebendaselbst.
Von einer Seite kommen Lucius, Jachimo und das römische Heer; von der andern Seite das britische Heer, Leonatus Posthumus darunter, als gemeiner Krieger. Sie marschieren vorüber und gehn ab. Kriegsgetümmel. Im Gefecht kommen Jachimo und Posthumus zurück; dieser besiegt und entwaffnet den Jachimo, und geht dann ab.
JACHIMO.
Der Sünden Last in der gequälten Brust
Lähmt meine Mannheit; eine Frau belog ich,
Die Fürstin dieses Reichs: zur Strafe raubt
Die Luft mir alle Kraft: wie konnte sonst
Der Kerl, der Ackerknecht, mich so bezwingen
Im Ritterkampf? Geerbte Her' und Würde
Trag' ich nur als der Schmach und Schande Bürde.
Britannien, steht dein Adel diesem Lump
Voran, wie er uns Große macht zum Spott,
Sind wir kaum Männer, jeder hier ein Gott.
Er geht ab.
Die Schlacht dauert fort; die Briten fliehen; Cymbeline wird gefangen; Bellarius, Guiderius und Arviragus kommen ihm zu Hülfe.
BELLARIUS.
Steht, steht! Des Bodens Vorteil haben wir;
Der Paß ist wohlbesetzt: nichts macht uns wanken,
Als unsrer Feigheit Schmach.
GUIDERIUS UND ARVIRAGUS.
Steht, steht und kämpft!
Posthumus kommt und hilft den Briten; sie befreien Cymbeline und gehen ab; dann kommen Lucius, Jachimo und Imogen.[468]
LUCIUS.
Fort, aus dem Haufen, Knab', und rette dich;
Denn Freund schlägt Freund, Verwirrung wächst, als wäre
Krieg blind und taub.
JACHIMO.
Das macht die frische Hülfe.
LUCIUS.
Das Glück hat seltsam sich gewandt; beizeiten
Laßt uns Verstärkung suchen oder fliehn!
Alle ab.
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