[61] Das griechische Lager.
Es treten auf Agamemnon, Ulysses, Diomedes, Nestor, Ajax, Menelaus und Kalchas.
KALCHAS.
Nun, Fürsten, für den Dienst, den ich getan,
Ermahnt der Zeit Gelegenheit mich laut,
Zu fodern Lohn. Erinnert euch, wie ich,
Vorahnend das Geschick, dem Liebesgott
Mein Eigentum und Troja überließ,
Schmach des Verräters trug, und eingetauscht
Für wohlerworbnen ruhigen Besitz
Unsichre Zukunft, losgesagt von allen,
Die Zeit, Bekanntschaft, Umgang und Gewöhnung
Zu Freunden und Vertrauten mir gemacht;
Und hier, um euch zu dienen, bin geworden
Ein Neuling in der Welt, fremd, unbekannt.
Deshalb ersuch' ich euch, als Vorgeschmack
Mir jetzt ein kleines Gunstgeschenk zu geben
Aus jenen vielen mir von euch verheiß'nen,
Die ihr mir zugedacht nach Euerm Wort.
AGAMEMNON.
Was willst du von uns, Troer? Fodre denn!
KALCHAS.
Ihr machtet einen Troer zum Gefangnen,
Antenor, gestern; Troja schätzt ihn sehr.
Oft habt ihr – und ich dankt' euch oft dafür –
Mir meine Cressida auswechseln wollen,
Die Troja stets verweigert. Doch Antenor
Ist, weiß ich, solche Triebkraft ihres Tuns,
Daß ihre Volksberatung, fehlt sein Wirken,
Erschlaffen muß; und diesen einzutauschen[61]
Gäben sie wohl 'nen Prinzen von Geblüt,
Ja, einen Sohn des Priam. Den entlaßt
Als Preis für meine Tochter; deren Freiheit
Zahlt alle Dienste, die ich euch erwies,
In hocherkannter Müh'.
AGAMEMNON.
Geleit' ihn, Diomed,
Und bring' uns Cressida: gewährt sei Kalchas,
Was er von uns gewünscht. Ihr, Diomed,
Rüstet Euch stattlich aus zu diesem Tausch:
Zugleich erforscht, ob Hektor seines Aufrufs
Erwid'rung morgen wünscht; Ajax ist fertig.
DIOMEDES.
Dies übernehm' ich gern, als eine Bürde,
Die ich zu tragen stolz bin.
Diomedes und Kalchas gehn ab.
Achilles und Patroklus treten aus ihrem Zelt.
ULYSSES.
Achilles steht am Eingang seines Zelts; –
Wollt nun, mein Feldherr, fremd vorübergehn,
Als wär' er ganz vergessen; und, ihr Fürsten,
Nachlässig nur und achtlos blickt ihn an.
Ich folg' euch nach; gewiß dann fragt er mich,
Warum so seitab kalt man auf ihn sah.
Dann, als Medikament, soll Ironie
Behandeln seinen Stolz und euer Fremdtun,
Die er freiwillig gern verschlucken wird.
Das mag wohl helfen: Stolz hat keinen Spiegel,
Sich selbst zu schaun, als Stolz: des Knies Verehrung
Mästet den Hochmut, wird des Stolzen Zehrung.
AGAMEMNON.
Wir tun nach Euerm Rat und woll'n uns fremd
Gebärden, wie wir ihm vorübergehn.
So tue jeder Lord und grüß' ihn gar nicht,
Oder verächtlich: das verdrießt ihn mehr,
Als säh' ihn keiner an. Ich geh' voraus.
ACHILLES.
Wie? Kommt der Feldherr zum Gespräch mit mir?
Ihr wißt's, ich fechte gegen Troja nicht! –
AGAMEMNON. Was sagt Achill? Begehrt er was von uns?
NESTOR. Wollt Ihr, mein Fürst, etwas vom Feldherrn?[62]
ACHILLES. Nein!
NESTOR. Nichts, Feldherr!
AGAMEMNON. Um so besser!
ACHILLES. Guten Tag! Guten Tag!
MENELAUS. Wie geht's? Wie geht's?
ACHILLES. Was, spottet mein der Hahnrei?
AJAX. Wie steht's, Patroklus?
ACHILLES. Guten Morgen, Ajax!
AJAX. He?
ACHILLES. Guten Morgen!
AJAX. Ja, und guten Tag dazu! –
Sie gehn vorüber.
ACHILLES.
Was heißt das? Kennt das Volk Achilles nicht?
PATROKLUS.
Sie tun ganz fremd! Sonst bückten sie sich tief
Und sandten dir entgegen schon ihr Lächeln,
Demütig nah'nd, als wenn zur Tempelweihe
Sie schlichen!
ACHILLES.
Ha! Bin ich verarmt seit gestern?
Zwar, Größe, wenn sie mit dem Glück zerfällt,
Zerfällt mit Menschen auch. Der Hingestürzte
Liest sein Geschick so schnell im Blick der Menge,
Als er den Fall gefühlt. Die Menschen zeigen,
Wie Schmetterlinge, die bestäubten Schwingen
Dem Sommer nur, und keinen Menschen gibt's,
Der, weil er Mensch ist, irgend Ehre hat –
Er hat nur Ehre, jener Ehre halb,
Die Zutat ist, als Reichtum, Rang und Gunst
Des Zufalls Lohn so oft, wie des Verdienstes –:
Wenn diese fallen, die nur schlüpfrig sind,
Muß Lieb', an sie gelehnt und schlüpfrig auch,
Eins mit dem andern niederziehn, und alle
Im Sturze sterben. Nicht so ist's mit mir;
Das Glück und ich sind Freunde; noch genieß' ich
In vollem Umfang, was ich sonst besaß,
Bis auf die Blicke jener, die, so scheint mir's,
An mir gefunden, was so reichen Ansehns
Wie sonst nicht würdig ist. Da kommt Ulyß –[63]
Ich will sein Lesen unterbrechen –:
Wie nun, Ulyß?
ULYSSES.
Nun, großer Thetis-Sohn?
ACHILLES.
Was lest Ihr da?
ULYSSES.
Nun, ein seltsamer Geist
Schreibt hier: »Ein Mann, wie trefflich ausgestattet,
Wie reich begabt an äußerm Gut und innerm,
Rühmt sich umsonst zu haben, was er hat,
Noch fühlt er's sein, als nur im Widerstrahl –
Als müßte erst sein Wert auf andre scheinen
Und dann das Feuer, das er jenen lieh,
Dem Geber wiederkehren.«
ACHILLES.
Das ist nicht seltsam!
Die Schönheit, die uns hier im Antlitz blüht,
Kennt nicht der Eigner: fremdem Auge nur
Empfiehlt sie sich. Auch selbst das Auge nicht,
Das geistigste der Sinne, schaut sich selbst
Für sich allein; nur Auge gegen Auge
Begrüßen sich mit wechselseit'gem Glanz.
Denn Sehkraft kehrt nicht zu sich selbst zurück,
Bis sie gewandert und sich dort vermählt,
Wo sie sich sieht. Das ist durchaus nicht seltsam!
ULYSSES.
Der Satz an sich ist mir nicht aufgefallen:
Er ist nicht neu; die Folg'rung nur des Autors,
Der, wie er ihn erörtert, dartun will,
Niemand sei Herr von irgendeinem Ding
(Obgleich in ihm und für sich selbst bestehend),
Bis er's als Gabe andern mitgeteilt:
Noch hab' er selbst Begriff von ihrem Wert,
Eh' er sie abgeformt im Beifall sieht,
Der sie auffaßt und, einer Wölbung gleich,
Rückwirft die Stimme; oder wie ein Tor
Von Stahl die Sonn' empfängt und wiedergibt
Ihr Bild und ihre Glut. – Ich war vertieft
In dem Gedanken: alsbald fiel mir ein
Ajax, so unbeachtet.
O Himmel, welch ein Mann! Ein wahres Pferd,
Das hat, es weiß nicht was. Natur, wie manches[64]
Wird schlecht geschätzt und ist, genutzt, so teuer!
Wie steht ein andres in erhabnem Ansehn,
Das arm an Wert ist! Morgen sehn wir nun
Durch Tat, die ihm das Los nur zugeworfen,
Ajax berühmt. Himmel, was mancher tut,
Indessen andre alles Tun verschmähn!
Wie der zum Saal der launigen Fortuna kriecht,
Wenn der vor ihren Augen müßig spielt den Narr'n!
Wie der sich in den Ruhm einschwelgt des andern,
Wenn jener macht den Müßiggang zum Schmaus! –
Seht unsre Griechenfürsten! Wie sie schon
Dem Tölpel Ajax auf die Schultern klopfen,
Als stemmt' er seinen Fuß auf Hektors Brust
Und Troja zitterte!
ACHILLES.
Ich glaub' es wohl; sie gingen mir vorüber,
Wie Geiz'ge Bettlern, gönnten mir auch nicht
Wort oder Blick. So ward ich schon vergessen?
ULYSSES.
Die Zeit trägt einen Ranzen auf dem Rücken,
Worin sie Brocken wirft für das Vergessen,
Dies große Scheusal von Undankbarkeit.
Die Krumen sind vergangne Großtat, aufgezehrt
So schleunig als vollbracht, so bald vergessen
Als ausgeführt. Beharrlichkeit, mein Fürst,
Hält Her' im Glanz; was man getan hat, hängt
Ganz aus der Mode, wie ein rost'ger Harnisch,
Als armes Monument, dem Spott verfallen.
Verfolge ja den Pfad, der vor dir liegt;
Denn Ehre wandelt in so engem Hohlweg,
Daß einer Platz nur hat: drum bleib' im Gleise!
Denn tausend Söhne hat die Ruhmbegier,
Und einer drängt den andern; gibst du Raum,
Lenkst du zur Seit' und weichst vom gradsten Weg,
Gleich eingetretner Flut stürzt alles vor
Und läßt dich weit zurück –
Oder du fällst, ein edles Roß, im Vorkampf
Und liegst als Damm für den verworfnen Troß,
Zerstampft und überrannt. Was diese jetzt tun,
Wird Größres, das du tatest, überragen:[65]
Denn Zeit ist wie ein Wirt nach heut'ger Mode,
Der laudem Gast die Hand drückt, wenn er scheidet,
Doch ausgestreckten Arms, als wollt' er fliegen,
Umschlingt den, welcher eintritt.
Stets lächelt Willkomm', Lebewohl geht seufzend.
Nie hoffe Wert für das, was war, den Lohn;
Denn Schönheit, Witz,
Geburt, Verdienst im Kriege, Kraft der Sehnen,
Geist, Freundschaft, Wohltat, alle sind sie Knechte
Der neidischen, verleumdungssücht'gen Zeit.
Natur macht hierin alle Menschen gleich;
Einstimmig preist man neugebornen Tand,
Ward er auch aus vergangnem nur geformt,
Und schätzt den Staub, ein wenig übergoldet,
Weit mehr als Gold, ein wenig überstäubt.
Die Gegenwart rühmt Gegenwärt'ges nur;
Drum staune nicht, o hochberühmter Held,
Daß alle Griechen jetzt auf Ajax schaun:
Denn die Bewegung fesselt mehr den Blick
Als Ruhendes. Sonst jauchzte alles dir;
Und tät' es noch, und würd' es wieder tun,
Wenn du dich lebend selber nicht begrübst
Und deinen Ruhm einhegtest in dein Zelt –
Du, dessen glorreich Tun noch jüngst im Kampf
Neid und Parteiung selbst den Göttern schuf
Und Mars zum Einschritt rief.
ACHILLES.
Für mein Entziehn
War starker Grund.
ULYSSES.
Doch wider dein Entziehn
Sind heldenhafter noch die Gründ' und mächt'ger.
Es ist bekannt, Achill, Ihr seid verliebt
In eine Tochter Priams.
ACHILLES.
Ha! Bekannt?
ULYSSES.
Ist das ein Wunder?
Die Weisheit einer klug wachsamen Staatskunst
Kennt jedes Korn beinah' von Plutos' Gold,
Ergründet unerforschte Tiefen; sitzt
Zu Rat mit dem Gedanken; ja, wie Götter fast[66]
Schaut sie in seiner stummen Wieg' ihn schleierlos.
Ein tief Geheimnis wohnt (dem die Geschichte
Stets fremd geblieben) in des Staates Seele,
Des Wirksamkeit so göttlicher Natur,
Daß Sprache nicht noch Feder sie kann deuten.
All der Verkehr, den Ihr mit Troja pflogt,
Ist unser so vollkommen, Fürst, wie Euer,
Und besser ziemte wohl sich's für Achill,
Hektorn bezwingen, als Polyxena.
Denn zürnen muß daheim der junge Pyrrhus,
Wenn durch die Inseln Famas Tuba schallt
Und unsre griech'schen Mädchen hüpfend singen:
»Des Hektor Schwester konnt' Achill besiegen,
Doch Hektor selbst mußt' Ajax unterliegen.«
Lebt wohl, ich sprach als Freund. Der Tor kann gleiten
Nun übers Eis, weil Ihr's nicht bracht bei Zeiten.
Ulysses geht ab.
PATROKLUS.
Wie oft ermahnt' ich Euch zu gleichem Zweck –,
Ein Weib, das unverschämt und männlich ward,
Ist nicht so widrig als ein weib'scher Mann,
Wenn's Taten gilt. Ich werde drum gescholten!
Man glaubt, mein schwacher Eifer für den Krieg
Und Eure Gunst zu mir lähmt Euern Arm:
Drum, Liebster, auf! Des zarten Weichlings Amor
Lieblich Umarmen streift von Euerm Nacken,
Und wie Tautropfen von des Löwen Mähne
Sei er zu luft'gem Nichts zerschüttelt.
ACHILLES.
Soll
Ajax mit Hektorn kämpfen?
PATROKLUS.
Ja, und vielleicht viel Her' an ihm gewinnen.
ACHILLES.
Ich seh' es wohl, mein Ruhm steht auf dem Spiel;
Mein Ruf ist schwer verwundet.
PATROKLUS.
Oh, dann wahrt Euch!
Denn selbstgeschlagne Wunden heilen schwer!
In Ohnmacht unterlassen das Notwend'ge,
Heißt eine Vollmacht zeichnen der Gefahr:[67]
Und heimlich, faßt Gefahr uns wie ein Fieber,
Selbst wenn wir müßig in der Sonne sitzen.
ACHILLES.
Geh, ruf' mir den Thersites, holder Freund;
Den Narr'n send' ich zum Ajax und ersuch' ihn,
Die Troerfürsten zu mir einzuladen,
Uns friedlich nach dem Kampfe hier zu sehn.
Mich treibt ein kranker Wunsch, ein Frau'ngelüst,
Im Hauskleid hier zu sehn den großen Hektor,
Mit ihm zu reden, sein Gesicht zu schaun
Nach Herzenslust. Da sieh, ersparte Müh'! –
Thersites tritt auf.
THERSITES. Ein Wunder!
ACHILLES. Was?
THERSITES. Ajax geht das Feld auf und ab und sucht nach sich selbst.
ACHILLES. Wieso?
THERSITES. Morgen soll er einen Zweikampf mit Hektor bestehn und ist so prophetisch stolz auf ein heroenmäßiges Abprügeln, daß er, ohne ein Wort zu reden, rast.
ACHILLES. Wie das?
THERSITES. Ei nun, er stolziert auf und ab wie ein Pfau; ein Schritt und dann ein Halt; murmelt, wie eine Wirtin, die keine Rechentafel hat als ihren Kopf, um die Zeche richtig zu machen; beißt sich in die Lippe mit einem staatsklugen Blick, als wollt' er sagen: in diesem Haupt wäre Witz, wenn er nur heraus könnte; und es ist auch vielleicht welcher da, aber er liegt so kalt in ihm, wie Feuer im Kiesel, das nicht zum Vorschein kommt, eh' er geschlagen wird. Der Mann ist auf ewig geliefert, denn wenn ihm Hektor nicht im Kampf den Hals bricht, so bricht er ihn sich selbst durch seinen Dünkel. Mich kennt er nicht mehr: ich sagte ihm: »Guten Morgen, Ajax!« Und er antwortete: »Großen Dank, Agamemnon!« Was meint Ihr von einem Menschen, der mich für den Feldherrn ansieht? Er ist ein wahrer Landfisch geworden, sprachlos, ein Ungeheuer. Hol' der Henker die öffentliche Meinung! – Es kann sie einer auf beiden Seiten tragen, wie ein ledernes Wams.[68]
ACHILLES. Du sollst mein Gesandter an ihn sein, Thersites.
THERSITES. Wer, ich? Ei, er gibt niemand Antwort: Antworten sind seine Sache nicht; reden schickt sich für Bettler: er trägt die Zunge im Arm. Ich will ihn Euch vorstellen; laßt nun Patroklus Fragen an mich richten. Ihr sollt ein Schauspiel vom Ajax sehn.
ACHILLES. Red' ihn an, Patroklus. Sag ihm, ich lasse den tapfern Ajax in Demut ersuchen, er wolle den großmütigen Hektor einladen, unbewaffnet in meinem Zelt zu erscheinen, und ihm ein sichres Geleit verschaffen bei dem höchst mannhaften und durchlauchtigen, sechs- oder siebenmal preiswürdigen Feldhauptmann des Griechenheers, Agamemnon: – nun, fang' an!
PATROKLUS. Heil dem großen Ajax!
THERSITES. Hum!
PATROKLUS. Ich komme von dem edeln Achilles –
THERSITES. Ha!
PATROKLUS. Der Euch in aller Demut ersucht, Hektorn in sein Zelt einzuladen –
THERSITES. Hum!
PATROKLUS. – und ihm sichres Geleit von Agamemnon zu verschaffen –
THERSITES. Agamemnon?
PATROKLUS. Ja, mein Fürst.
THERSITES. Ha! –
PATROKLUS. Was meint Ihr dazu?
THERSITES. Gott sei mit Euch! Ganz der Eurige.
PATROKLUS. Eure Antwort, Herr!
THERSITES. Wenn's morgen ein schöner Tag ist, – um elf Uhr, – da wird sich's finden auf eine oder die andre Art; aber wie's auch wird, er soll für mich zahlen, ehe er mich bekommt.
PATROKLUS. Eine Antwort, Herr!
THERSITES. Lebt wohl! Ganz der Eurige.
ACHILLES. Und ist er wirklich in solcher Stimmung? Sag!
THERSITES. Nein, in eben solcher Verstimmung. Wie viel Musik in ihm nachbleibt, wenn Hektor ihm den Schädel eingeschlagen hat, das weiß ich nicht, aber ich denke gar keine:[69] Fiedler Apollo müßte denn seine Sehnen nehmen und sich Darmsaiten daraus machen.
ACHILLES. Komm, du sollst ihm jetzt diesen Brief bringen.
THERSITES. Gebt mir noch einen für sein Pferd, denn das ist doch von beiden die klügste Bestie.
ACHILLES.
Mein Geist ist trüb, wie ein gestörter Quell,
Ich selber kann ihm auf den Grund nicht schaun.
Achilles und Patroklus gehn ab.
THERSITES. Ich wollte, der Born Eures Geistes wäre wieder klar, daß ich einen Esel daraus tränken könnte. Wär' ich doch lieber eine Laus in Schafwolle, als solche tapfre Dummheit! Er geht ab.[70]
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Troilus und Cressida
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