[13] Herr Pumpel fuhr ganz bitterböse davon. Er ärgerte sich gewaltig, daß er die alten Schränke nicht bekommen hatte. Er brummte und schalt darob so viel, daß sein Kutscher dachte: Was er nur an den alten Schränken hat? Immer wieder fragt er danach; ich glaube beinahe, es wird etwas Besonderes damit sein. Vielleicht steckt ein verborgener Schatz drin, denn sonst fährt doch wirklich kein vernünftiger Mensch bei einer solchen Kälte in den Wald.
Es war wirklich sehr, sehr kalt, und es blieb noch viele Tage so. Auf einmal aber kam der Tauwind; der fing ein gewaltiges Blasen an, und da schmolz der Schnee und lief davon – heidi, weg war er! Um das Waldhäuschen sauste und brauste es mächtig in diesen Tagen, aber Liebetraut lief trotz dem Sturm immer wieder vor die Türe, steckte ihre kleine Nase hinaus und rief jubelnd: »Es riecht nach Frühling; ganz gewiß, er kommt bald!« Und dann patschte sie einmal draußen im feuchten Wald herum, und als sie wiederkam, brachte sie für Mutter Annettchen die ersten Schneeglöckchen mit.
Das gab eine Freude im Waldhäuschen! Ein richtiges kleines Fest wurde es, denn auf den Frühling freuten sich die Waldhausleute immer. Und diesmal ließ sich der Frühling gar nicht, wie sonst manchmal, sehr lange bitten. Er kam ganz geschwind daher, und bald konnte Frau Annettchen sagen: »Nun heizen wir nicht mehr, jetzt wärmt schon die Frühlingsluft.« Da wurden alle Fenster weit aufgemacht, und zwischen zwei großen Tannen hindurch guckte die liebe Sonne gerade in das Häuschen hinein. Wunderlich war es! Liebetraut lief alle Tage hinaus und[13] pflückte Frühlingsblumen. Damit füllte sie lauter bunte Töpfchen, und wenn die Kinder aus Schönau und Lindendorf gelaufen kamen, dann gefiel es ihnen noch besser als sonst im Waldhäuschen. Putzniedlich fanden sie es und wären am liebsten dageblieben.
An einem dieser schönen Frühlingstage war es, da saß der Meister Friedolin noch fleißiger als sonst an seinem Arbeitstisch. Es sollte in den nächsten Tagen eine Kiste Kasperlepuppen in die weite Welt gehen, und einige Figuren mußte er vorher noch fertigschnitzen. Wie er so recht mitten in der Arbeit war, brach ihm an seinem Schnitzmesser die Spitze ab. Das war nun wirklich ärgerlich. Obgleich gerade Frau Annettchen vom Frühling redete, brummelte er doch eine ganze Weile, bis er sich endlich erhob, um aus dem Vorratsschrank ein neues Schnitzmesser zu holen. Er stieg die alte Treppe hinauf, die unter jedem Schritt ächzte und krachte, just als wollte sie etwas aus vergangenen Zeiten erzählen. Auf dem halbdunklen Flur des oberen Stockwerkes standen die zwei alten großen Schränke, die Herr Pumpel so gerne haben wollte. In diesen Schränken wurde seit langen, langen Zeiten alles verwahrt, was Meister Friedolin zu seiner Kasperleschnitzerei brauchte.
An diesem hellen Frühlingstag blitzte die Sonne auch durch das kleine Flurfenster; die beiden Schränke bekamen einen Schein von ihrem Lichte ab. Das kam dem Meister Friedolin sehr zustatten. Er öffnete erst den einen Schrank, und als er das Gesuchte darin nicht fand, machte er den andern auf. Weil es gerade so hell war, kramte er ein bißchen in den Schränken herum. Er sah nach, ob dies und das noch da war, und dabei fiel ihm auf einmal in dem einen Schrank auf, daß auf der einen Seite ein Spältchen offen war. Nanu, dachte er, der Schrank wird wohl altersschwach und platzt noch gar! Er schob und zog ein bißchen an dem Spalt, und da ging auf einmal ein Türlein auf,[14] und der Meister Friedolin sah zu seinem Erstaunen in einem schmalen Fach eine Figur stehen, die war etwa so groß wie ein sieben- bis achtjähriger Bub. Die hatte er doch noch nie gesehen! Der Meister schüttelte erstaunt den Kopf. Wo kam das Ding nur auf einmal her? Endlich aber faßte er danach und zog die Puppe aus dem Fach heraus. Und wie er sie so anfaßte, war es ihm, als rühre sich die Gestalt. Er stellte sie flink auf die Erde und sah sich das Ding an. »Nein, so etwas!« rief er. »Das ist ja wirklich ein Kasperle!«
Kaum hatte er das gesagt, da fing der kleine Kerl an, sich zu schütteln und zu bewegen, er nickte mit dem Kopf, hob die Arme, und eine dicke Staubwolke ging von ihm aus.
»Hatzi! – Hatzi! – Hatzi!«
Der Meister nieste, der sonderbare kleine Kerl nieste, und Frau Annettchen, die das hörte, rief: »Friedolin, du kriegst wohl einen Schnupfen?«
Die Stimme von unten schien das Männlein aus dem Schranke ganz munter zu machen. Es fing auf einmal an zu lachen, und hallo – hopps! lief es die Treppe hinab. Der Meister Friedolin starrte dem Ding höchlichst verwundert nach. Er konnte sich die Sache gar nicht erklären. Und niesen mußte er immer wieder, er nieste und nieste, und inzwischen polterte unten das kleine seltsame Ding in die Wohnstube hinein.
Frau Annettchen schrie laut auf vor Entsetzen, und Liebetraut, die gerade mit Blumen in der Hand in das Zimmer trat, ließ sie erschrocken fallen. »O du meine Güte«, rief Frau Annettchen, »was ist denn das für ein Popanz!«
Der kleine Kerl blieb mitten in der Stube stehen, er sah sich rund um, schüttelte den Kopf, und wieder flog eine dichte Staubwolke auf. »Hatzi, hatzi!« nieste er. Frau Annettchen nieste, Liebetraut nieste, und Meister Friedolin kam niesend in die Stube. »Hallo, da ist ja das Ding!«[15] rief er und packte den wunderlichen Gesellen. »Jemine, das sieht ja beinahe wie ein Kasperle aus!«
»Ich bin doch Kasperle!« sagte der Kleine kläglich. »Wo ist denn die Madame Erdmute und der Meister Ephraim?«
»Was schwätzt du da?« Meister Friedolin schlug sich plötzlich mit der Hand vor die Stirn. »Das waren ja meine Urgroßeltern. Du großer Bimbam, ich glaube gar, das ist das verschwundene Kasperle! Du« – er schüttelte den Kleinen, daß der Staub nur so flog –, »besinne dich mal: Wie bist du denn in den Schrank gekommen, und was hast du drin gemacht?«
»Ich hab' doch geschlafen!« Der Kleine gähnte laut. Und auf einmal fing es an, in ihm ganz schrecklich zu knurren; das rumpelte und pumpelte wie die Wackersteine im Bauch des schlimmen Wolfes. »Oh, oh, oh«, jammerte er, »ich hab' solchen Hunger, ach, so schrecklichen Hunger.«
»Um Himmels willen«, schrie Frau Annettchen, »der stirbt ja noch vor Hunger! Wer weiß, wie lange der nichts gegessen hat!«
»Kann sein, bald hundert Jahre«, murmelte Meister Friedolin. »Nu, nu, das ist doch nicht möglich, daß der so lange im Schrank gesteckt hat!«
»Hunger, au, au, ich hab' so schrecklichen Hunger!« schrie der kleine Gast, und da rannten Mutter Annettchen und Liebetraut erschrocken in die Küche und brachten herbei, was nur da war: Brot, Wurst, Butter, Milch, und alles stopfte der wunderliche Geselle in seinen großen Mund. Er schluckte und schluckte, wurde zusehends dicker, bis er endlich beide Backen aufblies und sehr vergnügt rief: »Ich kann nicht mehr!«
»Na, das ist ein Glück!« sagte Meister Friedolin. »So eine Esserei hab' ich mein Lebtag nicht gesehen. Aber nun sag mir mal, du –«[16]
»Kasperle heiß' ich«, rief der Kleine.
»Also gut, Kasperle, wie bist du in den Schrank gekommen?«
Kasperle riß seine Augen weit auf, den Mund dazu, dann seufzte es, schüttelte sich wieder und murmelte: »Ich weiß es nicht.«
»Aber besinn dich doch«, mahnte der Meister, »du mußt es doch wissen!«
Kasperle sah sich in der Stube um, fremd und erstaunt, doch plötzlich erblickte es die große alte Kastenuhr und schrie: »Die hat der Meister gemacht!«
Den Waldhausleuten wurde es ganz unheimlich. War der schnurrige Kauz nun wirklich das Kasperle, das einst mit den Urahnen zusammengelebt hatte? Wie war es in den Schrank gekommen? Hatte es wirklich so viele, viele Jahre geschlafen?
»Besinn dich doch!« sagte der Meister Friedolin.
»Ich weiß nicht.« Kasperle überlegte wieder, das Nachdenken schien ihm arge Mühe zu machen. Ganz traurig wurde darüber sein Schelmengesicht. »Ich weiß nicht«, sagte es nur immerzu kläglich. Und wieder schüttelte es sich heftig, und dabei fiel ein großer vergilbter Zettel von seinem Kittel ab.
Liebetraut hob ihn geschwind auf. Sie blickte drauf und rief: »Da steht etwas über Kasperle, hier, Vater, sieh!«
Meister Friedolin nahm den Zettel, setzte bedächtig seine Brille auf und las: »Wer dies Kasperle findet, der soll es fein sorgsam hüten, bis es aufwacht, sintemalen es ein echtes Kasperle ist. Mein Lehrjunge Johann Heinrich Pumpel hat böswilligerweise dem Kasperle einen Schlaftrunk gegeben, ein Wunderelixier, das einstens mein Großvater aus dem Lande Italien mitgebracht hat. Davon kann jemand viele, viele Jahre lang in Schlaf sinken. Nach Ablauf der Zeit wacht er dann lebendig wieder auf. Doch ist es ein Teufelszeug, und es weiß jetzt kein Mensch[17] mehr, wie es gemacht wird. Das Kasperle schläft nun schon die vierte Woche, und weil ein Gerede in der Gegend ist, ich hätte einen Zauber im Haus, schließe ich es lieber in den Schrank ein. Dieses schreibe ich auf, weil niemalen ein Mensch weiß, wie seines Lebens Gang ist, und es könnte sein, das Kasperle geriete einst in fremde Hände. Der Pumpel hat seinen Teil gekriegt, mehr Haue, als ihm lieb war; er wird wohl zeitlebens daran denken. Mein Sohn soll das Geheimnis wissen, der soll es wieder seinem Sohne sagen und so fort, bis einmal das Kasperle wach wird. Es soll auch jeder gut und freundlich zu dem Kasperle sein, ihm kein Leid antun. Nur muß man es sorgsam hüten, denn das Kasperle bekommt manchmal, sonderlich im Frühling, eine törichte Lust auszureißen, und es könnte ihm schlimm ergehen in der weiten Welt, doch bekommt es immer wieder Sehnsucht nach dem Waldhaus.«
»Das hat der Meister Ephraim, der Urgroßvater, geschrieben«, sagte Meister Friedolin, als er fertiggelesen hatte. »Und nun weiß ich auch, warum der Händler Pumpel so gern den Schrank haben wollte; der wußte, wer drinsteckte. Das echte Kasperle, nein, so etwas! Und geschlafen hat es fast neunzig Jahre!«
»Ein Wunder, wirklich ein Wunder!« Frau Annettchen war die Geschichte ordentlich unheimlich, und sie sah das Kasperle mißtrauisch von der Seite an. Dieses nickte immer vor sich hin, ein bißchen nachdenklich und ein bißchen betrübt, und Liebetraut fühlte plötzlich tiefes Mitleid mit dem kleinen Kerl. Sie trat zu ihm, streichelte ihn sanft und sagte freundlich: »Ein neues Kittelchen muß es aber haben; da seht nur, seins ist ja ganz morsch.«
Kasperle blickte zu dem schönen Mädchen auf, und es sah die Güte in ihren Augen strahlen; da gewann es sie lieb. Es lehnte sich an sie und bettelte: »Näh mir gleich 'nen Kittel! Ich will dir auch immer folgen.«[18]
Liebetraut fielen die Worte des Meisters Ephraim ein, und sie fragte schnell: »Immer schön folgen und auch nicht ausreißen?«
»Nein, nicht ausreißen«, versprach Kasperle treuherzig.
»Gibst du dein Wort drauf, kleines Kasperle?« Liebetraut hielt des Kleinen Hand fest, und der nickte wieder und beteuerte: »Ich reiße nicht aus, aber – ich will auch nicht mehr in den Schrank.«
»I bewahre, da kommst du nicht mehr hinein!« sagte der Meister Friedolin. Der hatte nämlich sein Schnitzmesser genommen und begann der Puppe, die er schnitzte, Kasperles Gesicht zu geben, wie es flehend zu Liebetraut emporsah. Hei, wie das ging! So flink war das Schnitzen noch nie gegangen. Der Meister dachte bei sich: Ei, nun sollen Meister Friedolins Kasperlepuppen erst recht auf den Jahrmärkten gefallen!
Das Kasperle aber rieb sich den letzten Schlaf aus den Augen, und je mehr es sich umsah, desto besser gefiel es ihm wieder im Waldhaus. Da schoß es plötzlich vor Freude einen Purzelbaum, hopp!, hoch über Mutter[19] Annettchen hinweg. Und ehe die kleine Frau noch wußte, wie ihr geschah, saß das Kasperle schon auf ihrem Wandbrett und begann mit den schönen blanken Zinntellern Fangball zu spielen.
»Warte, du Irrwisch!« schalt Mutter Annettchen, und dann tat sie einen Seufzer. »Da haben wir ja einen rechten Kobold im Haus!«
Ein Kobold war nun Kasperle gerade nicht, aber ein unnützer Schelm war es. Das merkten die Waldhausleute gleich am ersten Tag. Das polterte, klirrte und krachte nur so im kleinen Haus, mal saß Kasperle oben, mal unten. Es kroch in alle Ecken, und fand es ein Stück vom uralten Hausrat, erhob es ein großes Geschrei. Viel zu erzählen, wie es damals gewesen war, wußte es freilich nicht, das hatte es alles verschlafen. Nur die Sachen erkannte es wieder, und die Namen wußte es noch. Frau Annettchen nannte es immer Madame Erdmute. Der gefiel das gar nicht. Ihr war das Kasperle überhaupt etwas gar zu wild, und sie war froh, als es Zeit war, schlafen zu gehen. Sie mahnte: »Ins Bett, ins Bett! Abends Licht verbrennen und morgens die Sonne unnütz ins Bett scheinen lassen, ist Verschwendung!«
Da erhob Kasperle ein großes Geschrei. »Ich will nicht schlafen gehen, ich will nicht schlafen gehen! Ich habe doch fast neunzig Jahre geschlafen und bin nicht mehr müde.«
»Potzwetter, das muß ich sagen, neunzig Jahre, da sollte einer wirklich ausgeschlafen haben!« sagte der Meister. »Kasperle mag aufbleiben.«
»Allein aufbleiben? Ja, du meine Güte, der würde eine nette Wirtschaft anrichten! Das geht nicht«, meinte Mutter Annettchen.
»Ich will mit aufbleiben, ich nähe gleich seinen Kittel fertig.« Liebetraut war schon dabei, für Kasperle ein neues Röcklein zu nähen.[20]
Erst sah Mutter Annettchen etwas bedenklich drein, das Aufbleiben mochte ihr nicht gefallen. Aber Meister Friedolin meinte, so schlimm wäre das nicht, und ein ordentlicher Kittel täte dem Kasperle wirklich not.
So durfte denn Liebetraut aufbleiben. Die Pflegeeltern gingen zu Bett, und das zappelige Kasperle versprach, es würde stille sein und nicht Tische, Stühle und Schränke und sonst allerlei umwerfen. Es setzte sich in eine Sofaecke und schaute ganz brav zu, wie Liebetraut nähte. »Mach einen Kittel, wie ihn kleine Menschenjungen tragen!« bettelte es.
»Warum denn?« Liebetraut sah den Kleinen erstaunt an. Da drückte der ein wenig die Augen zu und brummelte: »Es brauchen doch nicht alle zu sehen, daß ich ein Kasperle bin!«
»O Kasperle«, rief Liebetraut, »ich merke es schon, du denkst ans Ausreißen! Das wird nichts. Du bekommst einen richtigen bunten Kasperlekittel. Da, die grasgrünen, feuerroten und himmelblauen Flecken kommen alle drauf.«
Kasperle brummte und schmollte ein bißchen, als aber Liebetraut mahnte: »Denk an dein Versprechen!«, da hing es die Nase und wurde still. Es sah gleich ganz tiefbetrübt aus, und Liebetraut sagte mitleidig: »Erzähl mir was, Kasperle!«
»Erzähl du mir was, Liebetraut!« rief Kasperle. »Ach bitte, bitte, bitte, Kasperle hört schrecklich gern Geschichten!«
»Na, dann paß auf!« sagte Liebetraut, und sie begann, feine, liebe Geschichten zu erzählen, vom Wald, von Blumen, Bäumen, von schelmischen Waldgeistlein und lieben, lustigen Menschenkindern. Sie erzählte und erzählte, und wenn sie einmal innehielt, gleich schrie Kasperle: »Mehr, mehr!«
Aber dann merkte Liebetraut auf einmal, daß Kasperle[21] ganz still war. Da ließ sie ihre Arbeit sinken, blickte auf und sah – Kasperle war eingeschlafen. Sie lachte leise vor sich hin. Na, dachte sie, wenn einer neunzig Jahre geschlafen hat und kann dann noch nicht eine Nacht wachen, das ist schon ein kleiner Faulpelz! Sie selbst nähte emsig weiter, merkte es gar nicht, daß draußen der helle Tag heraufzog, und gerade als sie den letzten Stich tat, öffnete sich die Tür und Mutter Annettchen trat ein. »Aber Mädchen!« rief diese. »Die Sonne scheint ja schon und –«
»Kasperle ist eingeschlafen«, sagte Liebetraut, sie hob das fertige Kittelchen hoch, »und ich bin fertig.«
»Gott sei Dank, daß der kleine Irrwisch doch noch schlafen kann!« Mutter Annettchen lachte. »Ich hatte schon Angst«, redete sie weiter, »er würde nun neunzig Jahre keine Nacht mehr schlafen wollen. Wir hätten ihn dann wirklich wieder in den Schrank sperren müssen.«
»Ich will nicht in den Schrank gesperrt werden!« schrie Kasperle erschrocken. Das war bei den letzten Worten aufgewacht. Und vor Schrecken schoß es gleich einen Purzelbaum über den Tisch hinweg. Hops, bums! Da purzelte es dem Meister Friedolin, der eben aus der Schlafkammer kam, an den Magen, und der gute Meister rief erschrocken: »Uff! Na, man merkt, daß ein Kasperle im Hause ist!«[22]
Buchempfehlung
Die neunzehnjährige Else erfährt in den Ferien auf dem Rückweg vom Tennisplatz vom Konkurs ihres Vaters und wird von ihrer Mutter gebeten, eine große Summe Geld von einem Geschäftsfreund des Vaters zu leihen. Dieser verlangt als Gegenleistung Ungeheuerliches. Else treibt in einem inneren Monolog einer Verzweiflungstat entgegen.
54 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
442 Seiten, 16.80 Euro