Achtundfünfzigstes Kapitel.

[224] Strömender Regen, eine seltene Erscheinung in Rom während des Sommers, und Hagel, der gegen die Naturordnung nicht nur bei Tage und abends, sondern auch des nachts fiel, unterbrachen die Schauspiele. Das Volk begann sich zu ängstigen. Man prophezeite eine Mißernte in Wein, und als eines Mittags der Blitz die eherne Statue der Ceres auf dem Kapitol zerschmetterte, wurden im Tempel des Jupiter Salvator Opfer dargebracht. Die Priester der Ceres verbreiteten die Kunde, der Zorn der Götter habe sich infolge der allzu saumseligen Bestrafung der Christen gegen die Stadt gewandt, und so forderte der Pöbel, daß die Spiele ohne Rücksicht auf das Wetter fortgesetzt würden, und ganz Rom wurde von einem Freudentaumel ergriffen, als es hieß, der unterbrochene »Ludus« solle in drei Tagen von neuem beginnen.

Unterdessen war das Wetter wieder schön geworden. Von frühmorgens bis spät in die Nacht füllte sich das Amphitheater mit tausenden von Zuschauern; auch der Caesar traf[224] in Begleitung der Vestalinnen und des Hofes rechtzeitig ein. Das Schauspiel sollte mit einem Kampfe der Christen untereinander beginnen, zu welchem Zwecke man sie als Gladiatoren verkleidet und ihnen Waffen aller Art gegeben hatte, wie sie den Fechtern zum Angriff und zur Verteidigung dienten. Aber man erfuhr eine Enttäuschung. Die Christen warfen die Netze, Dreizacke, Spieße und Schwerter zu Boden, umarmten einander und ermutigten sich gegenseitig zur Standhaftigkeit in Qual und Tod. Da erfaßte tiefe Entrüstung und Empörung die Menge. Einige warfen ihnen Feigheit und Erbärmlichkeit vor, andere behaupteten, sie wollten aus Haß gegen das Volk nicht kämpfen, um diesem die Freude zu rauben, die ihm der Anblick eines tapferen Kampfes gewähren würde. Schließlich wurden auf Befehl des Caesars wirkliche Gladiatoren gegen sie losgelassen, die die knieenden, wehrlosen Opfer im Nu abschlachteten.

Nach der Beseitigung der Leichen hörten die Kämpfe auf, und das Schauspiel gestaltete sich zu einer Reihe von mythologischen Bildern nach des Caesars eigener Erfindung. Man sah Herakles, wie er lebend auf dem Oitagebirge verbrannte. Vinicius zitterte bei dem Gedanken, die Rolle des Herakles könne Ursus zugedacht sein; allein die Reihe schien noch nicht an Lygias treuen Diener gekommen zu sein, denn auf dem Scheiterhaufen brannte ein anderer Christ, der Vinicius völlig unbekannt war. Aber im nächsten Bilde erblickte Chilon, den der Caesar von der Anwesenheit im Zirkus nicht hatte entbinden wollen, Bekannte von sich. Es wurde der Tod des Daidalos und Ikaros aufgeführt. In der Rolle des Daidalos trat Euricius auf, derselbe alte Mann, der seinerzeit Chilon die Bedeutung des Fischzeichens erklärt hatte, in der des Ikaros sein Sohn Quartus. Mittels sinnreicher Maschinen wurden beide in die Höhe geschleudert und stürzten dann aus ungeheuerer Höhe auf die Arena herab; der jugendliche Quartus fiel so nahe am Podium des Caesars herab, daß er mit seinem Blute nicht nur die äußeren Verzierungen,[225] sondern auch die mit Purpurstoff ausgeschlagenen Pfeiler bespritzte. Chilon sah den Sturz nicht, da er die Augen geschlossen hatte, sondern hörte nur das dumpfe Aufschlagen des Körpers, und als er nach einer Weile dicht neben sich Blutflecken bemerkte, wäre er beinahe wieder ohnmächtig geworden. Die Bilder wechselten schnell. Die schamlose Marter von Jungfrauen, die durch Gladiatoren in der Verkleidung wilder Tiere entehrt wurden, entzückte den Pöbel. Man sah Priester der Kybele und Ceres, die Danaiden, Dirke und Pasiphae, schließlich wurden noch unreife Mädchen von wilden Pferden in Stücke gerissen. Das Volk bejubelte immer neue Erfindungen des Caesars, der, stolz auf diese und geschmeichelt durch den Beifall, keinen Augenblick den Smaragd aus der Hand legte und sich an den weißen in Stücke gerissenen Leibern und den konvulsivisch zuckenden Opfern ergötzte. Dann wurden Szenen aus der Geschichte der Stadt aufgeführt. Nach den Jungfrauen erblickte man Mucius Scaevola, dessen in einem Feuer an einem Dreifuß festgekettete Hand das ganze Amphitheater mit dem Geruche brennenden Fleisches erfüllte, der aber genau wie der wahre Scaevola lautlos dastand, die Augen zum Himmel gerichtet und ein flüsterndes Gebet auf den bleichen Lippen. Nachdem er ausgelitten hatte und seine Leiche ins Spoliarium gebracht worden war, trat die übliche Mittagspause ein. Der Caesar verließ samt den Vestalinnen und Augustianern das Amphitheater und begab sich nach einem eigens dazu errichteten Scharlachzelte, wo für ihn und seine Gäste ein prächtiges »Prandium« bereitstand. Die Zuschauer folgten größtenteils seinem Beispiele, strömten hinaus und zerstreuten sich in kleineren Gruppen um das Zelt herum, um sich die durch das lange Sitzen steif gewordenen Glieder wieder gelenkig zu machen und die Speisen zu verzehren, die ihnen die Gnade des Caesars durch Sklaven im Überfluß darreichen ließ. Nur die Neugierigsten stiegen nachdem sie ihre Sitze verlassen hatten, in die Arena selbst hinab, befühlten mit ihren Händen den blutgetränkten Sand und[226] besprachen als Kenner und Liebhaber die Auftritte, die sich schon abgespielt hatten, sowie das, was etwa noch zu erwarten stand. Bald jedoch gingen auch diese Schwätzer hinaus, um bei der Verteilung der Speisen nicht zu kurz zu kommen; es blieben nur noch wenige zurück, die nicht die Neugier, sondern das Mitgefühl für die Opfer hier festhielt.

Diese versteckten sich in den Gängen oder auf den untersten Plätzen. Währenddessen wurde die Arena geebnet, und man fing an, Reihen von Löchern in den Sand zu graben, die die ganze Fläche, von einem Ende bis zum anderen, bedeckten, so daß die letzten Reihen nur wenige Schritte vom Podium des Caesars entfernt waren. Vor dem Zirkus lärmte der Pöbel, schrie und jauchzte Nero zu, und hier wurden in fieberhafter Eile Vorbereitungen zu neuen Martern getroffen. Wiederum öffneten sich die Cunicula, und aus allen in die Arena führenden Türen strömten Scharen von Christen, alle nackt und mit einem Kreuze auf den Schultern. Das ganze Amphitheater wimmelte von ihnen. Greise befanden sich unter ihnen, die unter dem Gewicht der hölzernen Balken fast erlagen, daneben Männer in der Vollkraft ihrer Jahre, Frauen mit aufgelöstem Haar, unter dem sie ihre Blöße zu verdecken suchten, halbwüchsige Knaben und ganz kleine Kinder. Die Kreuze waren größtenteils ebenso wie die Opfer mit Blumen bekränzt. Die Zirkussklaven, die mit Knütteln auf die Unglücklichen einschlugen, zwangen sie, die Kreuze neben die dafür bestimmten Löcher zu legen und sich selbst in Reihen aufzustellen. Auf diese Weise sollten diejenigen ums Leben kommen, die nicht schon am ersten Tage der Spiele den Hunden und wilden Tieren zum Fraße vorgeworfen worden waren. Schwarze Sklaven faßten die Opfer, rissen sie rücklings auf die Balken nieder und begannen ihnen die Hände so rasch wie möglich festzunageln, damit, wenn das Volk nach Beendigung der Pause zurückkehrte, alle Kreuze schon ständen. Im ganzen Amphitheater tönten die Hammerschläge; ihr Echo hallte an den leeren Sitzreihen wider und drang[227] bis auf den Platz vor dem Amphitheater und in das Zelt, unter dem der Caesar die Vestalinnen und Augustianer bewirtete. Dort trank man Wein, zog Chilon auf und flüsterte den Priesterinnen der Vesta schamlose Worte ins Ohr; in der Arena aber wurde eifrigst gearbeitet: Nägel drangen durch Hände und Füße, und Schaufeln warfen Erde in die Löcher, in denen die Kreuze befestigt waren.

Unter den Opfern, an die erst jetzt die Reihe kam, befand sich auch Crispus. Die Löwen hatten keine Zeit mehr gefunden, ihn zu zerreißen; er war daher zur Kreuzigung bestimmt worden, und, stets zum Sterben bereit, freute er sich darüber, daß seine Stunde gekommen sei. Er sah heut ganz verändert aus, denn sein hagerer Leib war völlig nackt, nur um die Lenden schlang sich ein Efeugürtel, und auf dem Kopfe trug er einen Kranz von Rosen. Aber aus seinen Augen blitzte immer noch dieselbe unbezähmte Energie, und dasselbe strenge, fanatische Antlitz schaute unter den Rosen hervor. Auch seine Gesinnung hatte sich in nichts geändert, denn wie er damals im Cuniculum den in Felle genähten Brüdern mit dem göttlichen Zorne gedroht hatte, so drohte er ihnen auch heute, anstatt sie zu trösten.

»Danket dem Erlöser,« rief er ihnen zu, »daß es euch vergönnt ist, denselben Tod zu sterben, den er starb. Vielleicht wird euch dafür ein Teil eurer Sünden vergeben, aber zittert; denn der Gerechtigkeit muß Genüge geschehen, und die Bösen können nicht mit demselben Maße gemessen werden wie die Guten.«

Seine Worte wurden von Hammerschlägen begleitet, durch die Hände und Füße der Opfer festgenagelt wurden. Immer mehr Kreuze erhoben sich in der Arena, er wandte sich an die Schar derer, die noch neben ihren Kreuzen standen, und fuhr fort: »Ich sehe den Himmel offen, aber auch die Hölle ... Ich weiß selbst nicht, wie ich dem Herrn Rechenschaft über mein Leben ablegen soll, trotzdem ich geglaubt und das Böse gehaßt habe; nicht vor dem Tode bangt mir, sondern vor[228] der Auferstehung, nicht vor der Marter, sondern vor dem Gericht, denn der Tag des Zornes ist gekommen.«

Da erklang von den untersten Sitzreihen her eine ruhige, feierliche Stimme: »Nicht der Tag des Zornes, sondern der Tag des Erbarmens, der Tag der Erlösung und Seligkeit ist gekommen. Ich sage euch, Christus wird euch aufnehmen, euch trösten und zu seiner Rechten setzen. Vertrauet meinen Worten, denn der Himmel tut sich euch auf.«

Bei diesen Worten wandten sich aller Augen den Sitzen zu; selbst diejenigen, welche schon an den Kreuzen hingen, erhoben ihr blasses, gequältes Antlitz und blickten nach der Richtung, wo der Redner stand.

Dieser trat an die um die Arena herumlaufende Brüstung und begann die Christen mit dem Zeichen des Kreuzes zu segnen.

Crispus streckte den Arm nach ihm aus, als wolle er ihm widersprechen; sobald er aber seine Züge erkannte, ließ er die Hand sinken, die Kniee zitterten unter ihm, und die Lippen murmelten: »Der Apostel Paulus! ...«

Zum großen Erstaunen der Zirkusdiener fielen alle Christen, die noch nicht ans Kreuz geschlagen waren, auf ihre Kniee, während Paulus aus Tarsos sich an Crispus wandte und sprach: »Crispus, drohe ihnen nicht; denn heute noch werden sie mit dir im Paradiese sein. Du meinst, sie könnten verdammt werden? Doch wer soll sie verdammen? Wird Gott dies tun, der seinen Sohn für sie hingegeben hat? Oder Christus, der zu ihrer Erlösung gestorben ist, wie auch sie zur Ehre seines Namens sterben? Wie kann er, der die Liebe ist, sie verdammen? Wer wird die Auserwählten Gottes anklagen? Wer mag zu diesem Blute sagen: Sei verflucht!? ...«

»Herr, ich habe das Böse gehaßt,« entgegnete der alte Priester.

»Christus hat noch eindringlicher geboten, die Menschen zu lieben, als das Böse zu hassen, denn seine Lehre ist Liebe, nicht Haß ...«[229]

»Ich habe noch in meiner Todesstunde gesündigt,« erwiderte Crispus.

Und er begann an seine Brust zu schlagen.

Ein Aufseher näherte sich dem Apostel und fragte ihn: »Wer bist du, daß du mit den Verurteilten sprichst?«

»Ein römischer Bürger,« erwiderte Paulus gelassen.

Dann wandte er sich an Crispus und sagte: »Sei getrost, denn heute ist der Tag der Gnade, und du wirst in Frieden sterben, du treuer Knecht Gottes.«

In diesem Augenblicke traten zwei Neger an Crispus heran, um ihn ans Kreuz zu heften; noch einmal blickte er in der Runde umher und rief: »Meine Brüder, betet für mich!«

Sein Antlitz verlor die Strenge, die gewöhnlich auf ihm gelegen hatte; die steinernen Züge überflog ein Ausdruck des Friedens und der Milde. Er breitete selbst seine Hände auf den Armen des Kreuzes aus, um seinen Henkern die Arbeit zu erleichtern und begann, die Augen zum Himmel gerichtet, inbrünstig zu beten. Er schien nichts mehr zu fühlen, denn als die Nägel ihm seine Hände durchbohrten, durchlief nicht das geringste Zittern seinen Körper, und auf seinem Antlitze zeigte sich keine Spur von Schmerz; er betete, als man ihm die Füße annagelte, er betete, als man das Kreuz aufrichtete und ringsherum die Erde festtrat. Erst als die Menge das Amphitheater wieder mit ihrem Gelächter und Geschrei zu erfüllen begann, zogen sich die Brauen des Greises etwas zusammen, darüber, daß ein heidnisches Volk ihm die Ruhe und den Frieden eines sanften Todes störe.

Vorher waren jedoch noch alle Kreuze aufgerichtet worden, so daß die Arena einem Walde glich, an dessen Stämmen Menschen hingen. Auf die Kreuzesarme und die Häupter der Märtyrer fiel blendender Sonnenschein; auf der Arena selbst lag tiefer Schatten und bildete eine Art schwarzen Gitters, durch das der gelbe Sand hindurchschimmerte. Es war ein Schauspiel, bei dem das ganze Vergnügen der Zuschauer[230] darin bestand, Zeugen eines langsamen Todes zu sein. Aber nie zuvor hatte man eine solche Menge von Kreuzen gesehen. Die Arena war so dicht mit ihnen bedeckt, daß die Zirkusdiener sich mit Mühe zwischen ihnen hindurchwanden. In der vordersten Reihe hingen hauptsächlich Frauen; Crispus aber hatte man als einen Presbyter dem Podium des Caesars gerade gegenüber an einem riesigen Kreuze angenagelt, das am Fuße mit Weinlaub umwunden war. Noch war keines der Opfer gestorben, doch hatten verschiedene von denen, die zuerst gekreuzigt worden waren, das Bewußtsein verloren. Niemand ächzte oder bat um Gnade. Die einen hingen da, das Haupt auf den Arm gestützt oder auf die Brust gesenkt, wie schlafend; andere wie in Gedanken verloren, noch andere mit zum Himmel gerichtetem Blicke und leicht geöffnetem Munde. Über diesem furchtbaren Walde von Kreuzen, diesen angenagelten Leibern, diesen schweigenden Opfern brütete jedoch etwas Unheilverkündendes. Die Zuschauer, die satt und frohgelaunt den Zirkus lärmend wieder betreten hatten, schwiegen jetzt, da sie nicht wußten, auf welchen Körper sie zuerst die Blicke richten, und was sie überhaupt von diesem Schauspiel halten sollten. Die Nacktheit ausgespannter weiblicher Körper hatte ihre Anziehungskraft eingebüßt. Nicht einmal Wetten wurden abgeschlossen, wer zuerst sterben werde, während dies doch sonst geschah, wenn sich in der Arena eine auch noch so kleine Zahl von Verurteilten zeigte. Auch der Caesar schien sich zu langweilen, denn er saß mit abgewandtem Kopfe da und zog mit einem müden und schläfrigen Gesichtsausdruck seine Halskette zurecht.

Da schlug Crispus, der ihm gegenüber hing und die Augen eine Zeitlang wie ein Ohnmächtiger oder Sterbender geschlossen hatte, die Lider auf und betrachtete Nero.

Sein Gesicht überflog von neuem ein so unbarmherziger Ausdruck, und sein Blick flammte in solcher Glut, daß die Augustianer untereinander zu zischeln begannen und mit den[231] Fingern auf ihn wiesen. Schließlich wurde sogar der Caesar auf ihn aufmerksam und führte schwerfällig den Smaragd zum Auge.

Lautlose Stille trat ein. Die Augen der Zuschauer waren auf Crispus geheftet, der den rechten Arm zu bewegen versuchte, als wolle er ihn vom Balken wegreißen.

Nach einiger Zeit hob sich seine Brust, daß die Rippen hervortraten, und er rief: »Muttermörder! – wehe dir!«

Die Augustianer wagten kaum zu atmen, als sie diese tödliche Beschimpfung mit anhören mußten, die dem Herrscher der Welt in Gegenwart so vieler tausende angetan wurde. Chilon war halbtot. Der Caesar zitterte und ließ den Smaragd aus der Hand fallen.

Auch das Volk hielt den Atem in der Brust an. Crispus' Stimme hallte noch stärker durch das ganze Amphitheater: »Wehe dir, Mörder deines Weibes und deines Bruders, wehe dir, Antichrist! Die Hölle tut sich auf, dich zu verschlingen, der Tod streckt seine Hand nach dir aus, und das Grab wartet schon auf dich. Wehe dir, lebender Leichnam; in Entsetzen sollst du sterben und in alle Ewigkeit verflucht sein!«

Nicht imstande, die Hand vom Kreuze zu lösen, grauenhaft verzerrt, fürchterlich, schon im Leben einem Gerippe ähnlich, unerbittlich wie die Schicksalsgewalt, schüttelte er den weißen Bart gegen das Podium, auf dem Nero saß, während ihm zugleich infolge der Bewegung die Blätter des Rosenkranzes, den man ihn aufgesetzt hatte, herunterfielen.

»Wehe dir, Mörder! Das Maß ist übervoll, und deine Stunde naht!«

Er raffte sich noch einmal auf: eine Zeitlang schien es, als wolle er die Hand vom Kreuze wegreißen, um sie drohend gegen den Caesar zu schütteln; doch plötzlich verlängerten sich die fleischlosen Arme noch mehr, der Körper sank zusammen, das Haupt fiel auf die Brust hernieder: er war tot.

Inmitten jenes Waldes von Kreuzen begannen die Schwächsten bereits ihre Augen zum ewigen Schlummer zu schließen.

Quelle:
Sienkiewicz, Henryk: Quo vadis? Zwei Bände, Leipzig [o.J.], Band 2, S. 224-232.
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