[34] Florestan sitzt auf einem Stein, um den Leib hat er eine lange Kette, deren Ende in der Mauer befestigt ist.
Nr. 11. Orchestervorspiel, Rezitativ und Arie
Rezitativ
FLORESTAN.
Gott! Welch Dunkel hier! O grauenvolle Stille.
Öd ist es um mich her. Nichts lebet außer mir.
O schwere Prüfung! – Doch gerecht ist Gottes Wille!
Ich murre nicht! Das Maß der Leiden steht bei dir.
Arie
In des Lebens Frühlingstagen
Ist das Glück von mir geflohn!
Wahrheit wagt' ich kühn zu sagen,
Und die Ketten sind mein Lohn.
Willig duld ich alle Schmerzen,
Ende schmählich meine Bahn;
Süßer Trost in meinem Herzen:
Meine Pflicht hab ich getan!
In einer an Wahnsinn grenzenden, doch ruhigen Begeisterung.
Und spür ich nicht linde, sanft säuselnde Luft?
Und ist nicht mein Grab mir erhellet?[34]
Ich seh, wie ein Engel im rosigen Duft
Sich tröstend zur Seite mir stellet,
Ein Engel, Leonoren, der Gattin, so gleich,
Der führt mich zur Freiheit ins himmlische Reich.
Er sinkt, erschöpft von der letzten Gemütsbewegung, auf den Felsensitz nieder, seine Hände verhüllen sein Gesicht.
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