Dem Gottliebenden Eiffrigen Christlichen Leser, vvünschet Heil vnd glückseligen gebrauch dieses gegenvvertigen Büchleins VVilhelmus Friessem Buch-händler in Cöllen

Demnach der vrheber dieses geistlichen/ oder vielmehr geistreichen Lustgärtleins P. FRIDERICVS SPEE, von Langenfeldt/ im Jahr Christi 1635. am 7. tag Augstmonats/ seines alters im 44: Geistlichen lebens im 25. Jahr/ zu Trier auß vnverdrossener geist-vnd leiblicher verpflegung der bresthafften Soldaten/von Gott zur himmlischen rhu vnd vergeltung dermassen vrplötzlich hinweg genommen/ daß er seine vielfältige lucubrationes vnd Schrifften dem allgemeinen wesen zum besten/ selbst vnnd persönlich in offentlichen Truck zu geben nicht vermögt/ Als ist einem auß der Societet JESV anjetzo dißfals seine statt zu vertretten/ vnnd ein so nützliches werck zu vollentziehen von seiner lieben Obrigkeit nicht ohne sonderbaren trost seines hertzens gestattet worden; Alldieweil jhme nemblich hiedurch ein fast gewünschte anlaß zu handen gestossen/ wolgemeltem Patri (denckwürdigster gedächtnuß) als seinem vormalen in allerhandt Welt- vnnd Geistlichen künsten gewesenem Professori einiger massen gebührenden schuldigen danck zu erweisen/ in dem er sich mit möglichstem fleiß seine hinderlassene Schrifften/ so schon längst/ehe vnnd bevor sie auch von depudtirten Censoribus vberlesen vnd gut geheißen/ dermassen jederman gefielen/ daß sie eines theils mit vieler mühe/ deß anderen nicht ohne gefahr vielfältiger fehler zum öffteren außgeschrieben/ vnnd mit grossem gelt erkaufft worden/ anjetzo endlich ordentlicher weise reuidirt vnd approbirt/ zu befürderung Göttlicher ehr vnnd deß nechsten heils (welche zwey stuck ehrengemelter Pater jederzeit zum höchsten eiferte) der gantzen welt durch offentlichen Truck zu communicieren/vnterfangen. Welches Gott sey lob/ jetzo geschehen/vnd ich mich sehr erfrewe/ daß ich in diesem werck ein mit-arbeiter hab sein mögen. Wil aber meinen günstigen Leser nicht länger auffhalten/ sonder den zu hören/ vnnd zu lesen frey fahren lassen/ den alle sehr loben vnd preisen/ vnd du selber auch loben vnd preisen wirst/ wann du jhne wirst anhören.

Quelle:
Friedrich Spee: Trutznachtigall, Halle a.d.S. 1936, S. 4.
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