|
1845 |
24. April: Carl Spitteler kommt als Sohn eines liberalen Politikers in Liestal in der Schweiz zur Welt. |
1849 |
Umzug nach Bern, wo sein Vater als Bundeskassier tätig ist. |
1856 |
Rückkehr nach Liestal. |
1860 |
Schüler des Pädagogiums in Basel. In Spitteler erwacht das Verlangen, Dichter zu werden. |
1863 |
Spitteler beginnt in Basel ein Jurastudium, das er jedoch nach zwei Jahren abbricht. |
1865 |
Studium der Theologie in Heidelberg, Zürich und Basel. |
1870 |
Spitteler zieht nach St. Petersburg, wo er Erzieher bei einer russischen Generalsfamilie wird. Dort entsteht auch sein erstes Werk »Prometheus und Epimetheus. Ein Gleichnis« (Veröffentlichung 1880/81 in Aarau). |
1879 |
Spitteler kehrt nach Basel zurück und arbeitet als Lehrer an der höheren Mädchenschule in Bern. |
1881 |
Spitteler wird in La Neuveville Lehrer am Progymnasium. |
1883 |
Sein Versepos »Extramundana« erscheint, bringt Spitteler jedoch nicht den erhofften Erfolg. |
1885 |
Die »Neue Züricher Zeitung« bietet Spitteler die Stelle des Mitredakteurs an, somit zieht er nach Frauenfeld bei Basel. |
1888 |
Da »Bacillus«, ein Lustspiel, bei der Öffentlichkeit keinen Anklang findet, arbeitet Spitteler dieses in den Dorfroman »Das Wettfasten von Heimligen« um. Doch auch der Roman wird nicht gut aufgenommen, so dass Spitteler den Stoff nochmals in ein Lustspiel (»Der Ehrgeizige«) umarbeitet. Dieses kommt jedoch nie zur Aufführung. |
1889 |
Veröffentlichung des Lyrikbandes »Schmetterlinge« sowie des Lustspieles »Der Parlamentär«. |
1891 |
»Friedli, der Kolberi« |
1892 |
Spitteler lebt als freier Schriftsteller in Luzern. In »Gustav, ein Idyll« greift Spitteler wieder auf die »Bacillus«-Thematik zurück. »Literarische Gleichnisse«. |
1896 |
»Balladen«. |
1897 |
»Der Gotthard«. |
1898 |
»Lachende Wahrheiten« (Essays). »Conrad, der Leutnant. Eine Darstellung« (Roman). |
1900 |
»Olympischer Frühling« (Epos in vier Teilen: 1. Teil: »Die Auffahrt«; 2. Teil: »Herra, die Braut«, 1901; 3. Teil: »Die hohe Zeit«, 1903; 4. Teil: »Das Ende der Welt«, 1905). |
1905 |
Die Universität Zürich verleiht Spitteler das Ehrendiplom. |
1906 |
»Glockenlieder« (Lyrikband). »Imago« (Roman). |
1907 |
»Gerold und Hansli, die Mädchenfeinde. Eine Kindergeschichte«. |
1914 |
»Meine frühesten Erlebnisse« (Autobiographie). 14. Dezember: Spitteler hält in Zürich die Rede »Unser Schweizer Standpunkt«, die die neutrale Stellung der Schweiz im ersten Weltkrieg darlegt. |
1920 |
Spitteler erhält rückwirkend für 1919 den Nobelpreis, den er eher wegen seines politischen Engagements bekommt, als wegen seiner literarischen Werke. |
1924 |
29. Dezember: Tod Spittelers in Luzern. |
Buchempfehlung
Kammerspiel in drei Akten. Der Student Arkenholz und der Greis Hummel nehmen an den Gespenstersoirees eines Oberst teil und werden Zeuge und Protagonist brisanter Enthüllungen. Strindberg setzt die verzerrten Traumdimensionen seiner Figuren in steten Konflikt mit szenisch realen Bildern. Fließende Übergänge vom alltäglich Trivialem in absurde Traumebenen entlarven Fiktionen des bürgerlich-aristokratischen Milieus.
40 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro