172.

[310] Für die Seele eines großen Malers oder Dichters ist die Liebe etwas Göttliches, das die Grenzen und den Genuß der Kunst hundertfach erweitert. Was für große Künstler ahnen nichts von ihrer Seele und von ihrem Genie. Oft halten sie sich ihren Idealen gegenüber für mittelmäßige Talente, weil sie mit den Eunuchen des Serails nicht übereinstimmen, mit Laharpe und ähnlichen. Für solche Menschen ist selbst eine flüchtige Liebe ein Glück.

Quelle:
Von Stendahl – Henry Beyle über die Liebe. Jena 1911, S. 310.
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