[286] Messe in den Tuilerien, 1811
Bei Hoffestlichkeiten erinnern die enthüllten Busen der Damen, die sie zur Schau tragen wie die Offiziere ihre Paradeuniformen und die doch bei allem Reiz keine Empfindungen in uns erwecken, unwillkürlich an die geistreichen Schilderungen Aretins.
Man sieht, wie die ganze Gesellschaft aus Geldgier dem einen Manne, dem Kaiser, zu gefallen sucht, man sieht eine große Menge ohne Moral und ohne Leidenschaft einmütig dasselbe Ziel verfolgen, und das alles im Beisein sehr entblößter Frauen mit der Physiognomie der Bosheit und des sardonischen Lächelns für alles, was nicht persönlichen Vorteil bringt oder mit barem Genusse bezahlt wird. Es gibt das eine Vorstellung vom Leben im Bagno und zerstreut alle Bedenken, die die Tugend oder das innere Glück in einer selbstzufriedenen Seele entstehen läßt.
Mitten in diesem Wirrwarr ergreift einen das Gefühl der Vereinsamung und stimmt zärtliche Herzen zur Liebe.
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