1783
23. Januar: Stendhal wird als Marie Henri Beyle in Grenoble geboren. Sein Vater ist ein wohlhabender Advokat und Landbesitzer. Er haßt seinen Vater und die jesuitische, royalistische Atmosphäre zu Hause.
1790
Stendhals Mutter stirbt und seine gläubige Tante kümmert sich um seine Erziehung, zusammen mit einem jesuitischen Priester.
1800
Er bricht das Studium ab und findet für kurze Zeit Gefallen am Soldatenleben als Dragoner in Napoleons Armee. Durch seine militärische Tätigkeit reist er nach Milan.
Er versucht sich als Schriftsteller und erntet mit seinen Reisebeschreibungen, Biographien von Haydn und Mozart sowie einer Geschichte der italienischen Malerei herbe Kritik.
1802
Zurück nach Frankreich.
1812
Er dient in der Armee Napoleons in der Russischen Kompanie.
1814
Nach Napoleons Sturz geht Stendhal nach Milan, wo er bis 1820 bleibt. Dort beginnt seine literarische Laufbahn.
»Vie de Mozart« (»Das Leben von Mozart«) erscheint.
1817
Er schreibt für britische Zeitungen.
»Rome, Naples et Florence«.
»Histoire de la peinture en Italie« wird veröffentlicht.
»Vie de Haydn, de Mozart et de Métastase«.
1822
Die psychologisch angelegte Studie »De l'Amour« (»Über die Liebe«) erscheint.
1823
»Racine et Shakespeare«.
»Vie de Rossini« (»Das Leben von Rossini«).
1827
Als Romanschriftsteller stellt er sich dem Publikum erst spät vor. »Armance«, den ersten Roman, veröffentlicht er mit 44 Jahren.
1830
»Le rouge et le noir« (»Rot und Schwarz«) schreibt er im Alter von 47 Jahren.
Nach der Thronbesteigung von Louis Philippe wird Stendhal zum Konsul in Triest ernannt.
1831
Veröffentlichung von »Le rouge et le noir«.
Da Metternich seine Bücher und seine liberalen Ideen kritisiert, wird er nach Civitavecchia versetzt.
Obwohl er eine Zeitlang nichts veröffentlicht, schreibt er an »Souvenirs d'égotisme« und »La Vie d'Henri Brulard«, beide autobiographisch, und am Roman »Lucien Leuwen«.
1836–1839
Er hält sich in Paris auf und wandert durch Frankreich.
1840
Erst zehn Jahre nach der Veröffentlichung seines ersten bedeutenden Romans erscheint »La Chartreuse de Parme« (»Die Kartause von Parma«). Den Zeitgenossen sagen seine Werke wenig zu. Doch heute gelten seine Werke als Meisterwerke ihrer Gattung. Der an seiner Umwelt leidende Mensch wird in der Analyse Stendhals Modell für eine herzlose Gesellschaft, die zu keinem menschlichen Fortschritt fähig ist.
1841
Stendhal lebt erkrankt in Paris.
1842
23. März: Er stirbt in Paris an Apoplexie mitten auf der Straße. »Lucien Leuwen« (unvollendet) erscheint postum 1855, seine Autobiografie, »Bekenntnisse eines Egotisten«, erst 1892.
Buchempfehlung
Vor dem Hintergrund einer romantisch idyllischen Fabel zeichnet der Autor individuell realistische Figuren, die einerseits Bestandteil jahrhundertealter Tradition und andererseits feinfühlige Persönlichkeiten sind. Die 1857 erschienene Bauernerzählung um die schöne Synnöve und den hitzköpfigen Thorbjörn machte Bjørnson praktisch mit Erscheinen weltberühmt.
70 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro