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[205] »Es ist nicht Alles gewonnen, was man einsteckt.« – Obgleich mein Vater so glücklich war, die seltsamsten Bücher von der Welt zu lesen, und sich die seltsamste Art zu denken zu eigen gemacht zu haben, so hatte dies doch den Nachtheil für ihn, daß er dadurch auch mancher gar seltsamen und absonderlichen Art von Bekümmerniß zugänglich wurde – wovon die, unter der er jetzt zusammenbrach, als ein recht schlagendes Beispiel angeführt werden mag.
Ohne Zweifel, jeden Vater, der es sich so sauer um sein Kind hätte werden lassen als der meinige, würde es bekümmert haben, wenn das Nasenbein dieses Kindes von der scharfen Kante der geburtshülflichen Zange, mochte dieselbe noch so kunstgemäß angesetzt sein, eingedrückt worden wäre; aber das allein motivirte das Uebermaß des Schmerzes, den mein Vater fühlte, nicht, noch rechtfertigte es die unchristliche Art, wie er sich demselben hingab.
Um zu erklären, wie das zuging, muß ich ihn eine halbe Stunde ruhig auf seinem Bette liegen lassen, Onkel Toby im alten befransten Polsterstuhl neben ihm.
Ausgewählte Ausgaben von
Tristram Shandy
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