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[140] »Daß sie werden wie ein Rad« ist, wie alle Gelehrten wissen, ein bitterer Spott auf den grand tour, wie auf den ruhelosen Geist, der dazu treibt, und der die Menschheit in den letzten Tagen umherjagen wird, wie David prophezeit hat. Der große Bischof Hall hält dies für eine der stärksten Verwünschungen Davids gegen die Feinde des Herrn und für ebenso gut, als wenn er gesagt hätte: ich wünsche ihnen nichts Besseres, als immer herumgerollt zu werden. So viel Bewegung, fährt er fort, so viel Unruhe (er war nämlich sehr korpulent), und dem analog: so viel Ruhe, so viel Seligkeit.
Ich (der ich mager bin) denke anders; ich meine, so viel Bewegung, so viel Leben und Freude, und still stehen oder langsam vorwärts kommen, ist nicht besser als Tod und Teufel.
Halloh! he! – Schläft denn das ganze Haus? – Bringt die Pferde – schmiert die Räder – bindet den Koffer auf und[140] schlagt einen Nagel in diese Kramme! – Ich will keinen Augenblick verlieren.
Das Rad, von dem wir eben sprachen, in welches (nicht auf welches, sonst würde ein Ixion-Rad daraus) David seine Feinde verwünschte, müßte also für solche von des Bischofs Leibesbeschaffenheit ein Postchaisenrad gewesen sein, mag es solche nun damals in Palästina schon gegeben haben oder nicht; mein Rad dagegen wäre, aus den entgegengesetzten Ursachen, ein Karrenrad, das sich nur einmal im Jahrhundert herumleiert, und als Kommentator würde ich also ohne Bedenken annehmen, daß sie davon in jenem hügligen Lande eine große Menge gehabt hätten.
Ich liebe die Pythagoräer (viel mehr, als ich es meiner lieben Jenny zu sagen wage) wegen ihres »χωϕιςμὸν άπὸ τοῦ σώματός, εἰς τὸ καλῶς ϕιλοσοϕεῖν« (ihres) »sich vom Leiblichen frei machen, um besser zu denken«. Niemand denkt richtig, so lange er darin steckt; denn seine Stimmungen stören ihn, und entweder zu schlaffe oder zu angespannte Nerven ziehen ihn nach verschiedenen Seiten ab – wie man dies z.B. an dem Bischof und mir sieht.
Vernunft ist zur Hälfte Empfindung, und das Maß, mit dem wir den Himmel messen, ist unser Appetit und unsere Verdauung.
Aber an welchem von beiden liegt Ihrer Meinung nach, in unserem gegenwärtigen Falle, der Fehler ganz besonders?
An Ihnen, ohne Frage, sagte sie, daß Sie ein ganzes Haus so früh auftrommeln.
Ausgewählte Ausgaben von
Tristram Shandy
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