Biographie

Adalbert Stifter (Gemälde von Josef Grandauer, 1862)
Adalbert Stifter (Gemälde von Josef Grandauer, 1862)

1805

23. Oktober: Adalbert Stifter wird in Oberplan in Böhmen als Sohn des Webers und Flachshändlers Johann Stifter und seiner Frau Magdalena, geb. Friepes, geboren.

1817

November: Bei einem Unfall kommt der Vater ums Leben.

1818

Eintritt Stifters ins Gymnasium des Benediktinerstifts Kremsmünster (bis 1826).

Erste literarische Versuche.

1826

Stifter schreibt sich an der Universtität Wien zum Jurastudium ein. Nebenbei studiert er Naturwissenschaften und Geschichte.

1827

Beginn der Liebe zu Fanny Greipl, um die er leidenschaftlich wirbt, bis er zuletzt abgewiesen wird.

1830

Stifters erste Erzählung »Julius« entsteht um das Jahr 1830 herum, die genaue Datierung ist umstritten (erstmals veröffentlicht 1930).

Stifter bricht das Studium ab. Arbeit als Hauslehrer. Lektüre Jean Pauls, dessen Literatur einen großen Einfluß auf Stifters Werke hat.

1832

Liaison mit der ungarischen Putzmacherin Amalia Mohaupt.

1837

November: Heirat mit Amalia.

1840

Zum ersten Mal erscheint eine Erzählung Stifters, »Der Condor«, in der Wiener »Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode«, im gleichen Jahr folgt dort »Das Haidedorf«.

In »Iris. Taschenbuch für das Jahr 1841« wird die Erzählung »Feldblumen« gedruckt.

1841

In der Wiener »Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode« veröffentlicht Stifter seine Erzählung »Die Mappe meines Urgroßvaters« (überarbeitete Fassung 1847 in den »Studien«; nachgelassene Fassung 1870).

In »Iris. Taschenbuch für das Jahr 1842« wird Stifters Erzählung »Der Hochwald« gedruckt.

1842

Bekanntschaft mit dem Verleger Gustav Heckenast in Pesth, dem Herausgeber des Almanachs »Iris«. »Die Narrenburg« kommt in »Iris. Taschenbuch für das Jahr 1843« heraus.

Im »Österreichischen Novellen Almanach« wird Stifters »Abdias« veröffentlicht.

1843

Hauslehrer des Sohns von Staatskanzler Fürst Metternich.

Erstdruck von »Wirkungen eines weißen Mantels« in der Wiener »Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode« (in der Buchfassung von »Bunte Steine« unter dem Titel »Bergmilch«).

»Brigitta« erscheint in »Gedenke mein! Taschenbuch für das Jahr 1844«.

Die Erzählung »Das alte Siegel« wird im »Österreichischen Novellen Almanach« gedruckt.

1844

»Wien und die Wiener in Bildern aus dem Leben« (Skizzen). »Der Hagestolz« erscheint in »Iris. Taschenbuch für das Jahr 1845«.

Die »Studien« beginnen zu erscheinen, die bis 1850 publizierten sechs Bände enthalten Erzählungen, die vorher zumeist bereits in Zeitschriften veröffentlicht worden waren.

1845

Im »Oberösterreichischen Jahrbuch für Literatur und Landeskunde« wird die Erzählung »Der Waldsteig« gedruckt.

»Die Schwestern« erscheint in »Iris. Taschenbuch für das Jahr 1846«. Stifter publiziert die Erzählung »Der beschriebene Tännling« im »Rheinischen Taschenbuch auf das Jahr 1846«. Erstdruck von »Der heilige Abend« in der Wiener Zeitschrift »Die Gegenwart« (in dem Erzählband »Bunte Steine« von 1853 unter dem Titel »Bergkrystal«).

1846

In »Iris. Taschenbuch für das Jahr 1847« erscheint Stifters Erzählung »Der Waldgänger«.

1847

Aufnahme einer Nichte Amalias, der sechsjährigen Juliana, als Pflegetochter.

»Der arme Wohltäter« erscheint in »Austria. Österreichischer Universal-Kalender für das Schaltjahr 1848« (später unter dem Titel »Kalkstein« in den »Bunten Steinen«).

In »Iris. Taschenbuch für das Jahr 1848« wird die Erzählung »Prokopus« gedruckt.

1848

Mai: Stifter zieht nach Linz um. Die Erzählung »Pechbrenner« wird in »Vergißmeinnicht. Taschenbuch für 1849« veröffentlicht (in »Bunte Steine« unter dem Titel »Granit«).

1849

Stifter wird Redakteur der »Linzer Zeitung«, zeitweise auch des »Wiener Boten«.

Eine Reihe von Schriften Stifters über Fragen der Pädagogik und des Schulwesens werden veröffentlicht.

1850

Juni: Stifter wird Volksschulinspektor Oberösterreichs. Er gründet in Linz eine Realschule.

1851

Stifter wird Mitglied im Oberösterreichischen Kunstverein (bis 1862).

»Der Pförtner im Herrenhause« erscheint in »Libussa. Jahrbuch für 1852« (in »Bunte Steine« unter dem Titel »Turmalin«).

1853

Beginn der ehrenamtlichen Tätigkeit Stifters als Konservator für die k. k. Denkmalschutzkommission.

Der zunächst als Kinderbuch geplante Erzählband »Bunte Steine« erscheint in zwei Bänden mit Werken, die außer der Erzählung »Katzensilber« bereits in Zeitschriften abgedruckt waren.

1854

Stifter erhält den Franz-Joseph-Orden.

1855

Kuraufenthalt im Bayerischen Wald.

1857

Stifters Hauptwerk, der nach dem Vorbild von Goethes »Wilhelm Meister« verfaßte Bildungsroman »Der Nachsommer« (3 Bände), an dem er seit 1853 gearbeitet hatte, erscheint.

Reisen nach Klagenfurt und Triest.

1858

Februar: Tod der Mutter.

1859

Juliana, die Ziehtochter Stifters, wählt den Freitod.

1860

Reise nach München.

1863

Herbst: Unheilbare Erkrankung (wahrscheinlich an Leberkrebs).

1864

Krankenurlaub Stifters.

Sommer: Erholungsurlaub im Rosenbergergut.

»Nachkommenschaften« erscheint in »Der Heimgarten. Haus- und Familienblatt«.

1865

Kuraufenthalt in Karlsbad. Sommerurlaub im Rosenbergergut.

November: Stifter erhält den Titel eines Hofrats und wird vorzeitig pensioniert.

Winter: Aufenthalt in Kirchschlag.

Der historische Roman »Witiko« (3 Bände, 1865–67) beginnt zu erscheinen.

1866

Kuraufenthalt in Karlsbad.

Im »Düsseldorfer Künstleralbum« erscheint Stifters Erzählung »Der Waldbrunnen«.

Die »Gartenlaube für Oesterreich« druckt Stifters »Der Kuß von Sentze«.

1867

Stifter erhält von Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach das Ritterkreuz.

Kurreise nach Karlsbad.

1868

28. Januar: Stifter stirbt in Linz, nachdem er sich zwei Tage zuvor, von unerträglichen Schmerzen gequält, die Halsschlagader aufgeschnitten hatte.

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