12. An den Mond

[46] Im August 1773.


Schied dir ein Freund, o Mond? du blickst so traurig

Durch die hangenden Maien! Oder trübt dir

Mitleid deine Wange, weil diese Thränen

Fließen du sahest?


O, so erhelle meines Haugwitz Pfade,

Der dich schmachtend beschaut, und flüstr' ihm freundlich:

An der Leine Krümmungen weint dein Stolberg

Thränen der Sehnsucht!

Quelle:
Deutsche Nationalliteratur, Band 50,2, Stuttgart [o.J.], S. 46.
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