g.

[379] Ein Bauernknecht brachte einer alten Frau, die für eine Hexe gehalten wurde, ein Fuder Torf. Die Frau hatte ihm einen Pfannkuchen gebacken, den er verzehren sollte, während sie den Torf ablud. Der Pfannkuchen war aber so fest, daß er ihn nicht reißen noch schneiden konnte. Da rollte er ihn zusammen, steckte ihn in die Tasche und nahm ihn mit nach Hause. Dort zeigte er ihn seinem Herrn, und als sie ihn untersuchten, fand es sich, daß er voll Würmer war. Der Bauer ging hin zu der Frau und brachte vor, sei Knecht sei krank an Leibschmerzen; was sie dem zu essen gegeben habe? Sie sagte, sie möchten ihm nur süße Milch zu trinken geben. Als der Bauer nun zu Hause kam, gossen sie süße Milch auf den Pfannkuchen, da regte und bewegte sich alles von Würmern. Der Bauer ging nochmals hin und sagte, es sei viel schlimmer geworden. Da gab sie den Rat, sie möchten Pferdebohnen kochen, und das Wasser, worin sie gekocht, ihm zu trinken geben. Sie aber nahmen das Wasser und gossen es auf den Pfannkuchen, da waren alle Würmer tot. (Stedgn.)

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCCLXXIX379.
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